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Die deutschen Bauern und Bäuerinnen erwarten bei der diesjährigen Ernte weniger Getreide und Raps. Die lange Trockenheit im Mai und Juni habe "deutliche Schäden in den Beständen verursacht", erklärte Bauernpräsident Joachim Rukwied am Dienstag. Die regionalen Niederschläge der vergangenen zwei Wochen kamen demnach für das Getreide vielerorts zu spät - waren aber hilfreich für Zuckerrüben, Kartoffeln und den Futterbau.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) rechnet daher in diesem Jahr mit Erträgen unter dem langjährigen Mittel. Beim Getreide geht der Verband von einer Ernte von 40,9 Millionen Tonnen aus, deutlich weniger als der Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2022 (42,2 Millionen Tonnen) und auch sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Beim Winterraps erwartet der Verband einen Rückgang der Erntemenge um vier Prozent.
"Die Landwirtschaft spürt die Auswirkungen des Klimawandels bereits deutlich", erklärte Rukwied. Extreme Wetterlagen sorgten für rückläufige und schwankende Erträge. Die von Brüssel vorgeschlagenen "pauschalen Reduktionsziele beim Pflanzenschutz" würden zu weiteren Ertragsrückgängen führen. Der starke Flächenverlust durch Siedlungsbau und Infrastrukturmaßnahmen sorge zudem "zusätzlich für rückläufige Erntemengen", erklärte der DBV-Präsident.
So ging die Anbaufläche insgesamt um ein Prozent im Jahresvergleich zurück. Bei der bedeutendsten Getreideart, dem Winterweizen, waren es zwei Prozent, bei der Sommergerste elf Prozent und beim Hafer 13 Prozent weniger Anbaufläche.
(U.Gruber--BBZ)