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Forschende des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) haben in der Nordsee vor Helgoland im vergangenen Jahr einen Temperaturrekord gemessen. Wie das AWI am Dienstag in Bremerhaven mitteilte, lag die von der Biologischen Anstalt Helgoland ermittelte mittlere Wassertemperatur 2023 bei knapp 11,9 Grad Celsius. Auch die ersten Monate des laufenden Jahres deuteten darauf hin, dass sich der Trend fortsetze. Die Monate Januar bis April seien schon deutlich zu warm gewesen.
Der für 2023 gemessene Wert war demnach der höchste im Rahmen einer vom AWI 1962 begonnenen Langzeitmessreihe, welche die Wassertemperatur an der einzigen deutschen Hochseeinsel erfasst. Insgesamt habe die Deutsche Bucht vor allem seit den 90er Jahren einen starken Temperaturanstieg verzeichnet, teilte die Leiterin der zum AWI gehörenden Biologischen Anstalt Helgoland, Karen Wiltshire, mit. Die Nordsee erwärme sich als flaches Meer insgesamt schnell.
Die Forschenden des AWI sehen den globalen Klimawandel nach eigenen Angaben als "einen Hauptgrund" für die hohen Oberflächentemperaturen in der Nordsee und anderen Meeren. Die Weltorganisation für Meteorologie teilte erst im März mit, dass im vergangenen Jahr 90 Prozent der Ozeane weltweit eine oder mehrere Hitzewellen erlebt hatten. Fast ein Drittel der Weltmeere war 2023 demnach an jedem einzelnen Tag des Jahres überdurchschnittlich warm.
(A.Lehmann--BBZ)