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Verbraucherschützer fordern klare Vorgaben für soziale Werbeaussagen auf Lebensmitteln wie "fair" oder "nachhaltig produziert". Hersteller sollten sie nur dann verwenden dürfen, wenn sie entsprechende Belege erbringen, sagte Christiane Seidel, Leiterin des Teams Lebensmittel beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Donnerstag. Unabhängige Institutionen müssten diese Nachweise prüfen und verifizieren.
"Soziale Nachhaltigkeit liegt im Trend", sagte Seidel den Funke-Zeitungen. "Hersteller nutzen dies und werben auf ihren Produkten mit sozialen Werbeaussagen, wie 'superfair' oder 'faire Löhne'". Für Verbraucherinnen und Verbraucher seien solche Aussagen nicht verlässlich. Denn bislang seien soziale Werbeaussagen kaum reguliert.
Konsumenten stehen solchen Versprechen skeptisch gegenüber, wie eine Umfrage des vzbv laut Bericht ergab. Demnach sagten 77 Prozent, sie vertrauten den sozialen Werbeaussagen auf Lebensmittelverpackungen nicht. Eine Mehrheit befürwortet demnach eine staatliche Regulierung für solche Aussagen.
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe fällt am Donnerstag ein Urteil über das Bewerben von Produkten als klimaneutral. Im konkreten Fall geht es um Süßigkeiten von Katjes. Die zentrale Frage ist, ob es ausreicht, dass der Hersteller die bei der Produktion entstehenden Emissionen durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten kompensiert.
(Y.Berger--BBZ)