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Vor ihrer Teilnahme an der UN-Artenschutzkonferenz in Kolumbien hat Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) "konkrete Schritte für den Schutz der Natur" gefordert. "Auf dieser Weltnaturkonferenz müssen wir die vor zwei Jahren verabschiedeten Beschlüsse mit Leben füllen", erklärte Lemke am Montag. Konkret vereinbarte Fortschritte müssten über Kontrollmechanismen auch "messbar" sein.
Die UN-Artenschutzkonferenz (COP16) findet derzeit im kolumbianischen Cali statt. Auf der Vorgängerkonferenz in Montreal 2022 verpflichteten sich 196 Länder, 30 Prozent aller Land- und Meeresgebiete bis 2030 unter Schutz zu stellen. Nun wird über die Umsetzung diskutiert. Lemke nimmt ab Dienstag während der Schlussphase der bis zum 1. November angesetzten Konferenz als nationale Verhandlungsführerin teil.
Es gehe es darum, "unsere eigenen Lebensgrundlagen zu sichern", betonte Lemke. "Biodiversität gibt uns sauberes Wasser, fruchtbare Böden und artenreiche Meere, die uns ernähren können. Die Natur ist zudem unser bester Klimaschützer". Sie helfe "bei der Klimaanpassung und verhindert Wüstenbildung und die Verödung von Landschaften".
Deutschland fordert laut Lemkes Ministerium, "ein eigenes Forum einzurichten, auf dem sich Staaten über Erfolge und Hindernisse im Naturschutz austauschen". Deutschland sei daneben bereit, andere Staaten dabei zu unterstützen, "dringende Bedarfe bei der Umsetzung ihrer nationalen Biodiversitätsstrategien zu identifizieren und zu finanzieren".
Lemkes Ministerium hatte erst am Freitag einen Entwurf für eine "Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt" veröffentlicht. Umweltschützer kritisierten, dass darin rechtlich verbindliche Maßnahmen fehlten, um geplante Ziele auch umzusetzen.
(G.Gruner--BBZ)