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Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat einen nationalen Hitzeschutzplan gefordert. "Hitzewellen werden immer häufiger und extremer. Darauf müssen wir uns vorbereiten", erklärte Reinhardt am Montag in Berlin. Auf Landes- und kommunaler Ebene müssten die unterschiedlichen Hitzeschutzpläne koordiniert und umgesetzt werden - "mit besonderem Augenmerk auf schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen". Dabei sollten auch Ärztinnen und Ärzte aus Klinik und Praxis einbezogen werden.
Wichtig seien zudem Maßnahmenpläne für Kliniken, Not- und Rettungsdienste sowie Pflegeeinrichtungen zur Vorbereitung auf Extremwetterereignisse. Bund und Länder müssten dafür die nötigen personellen und räumlichen Ressourcen schaffen. Nötig seien auch Gebäude mit Raumtemperaturüberwachung, kühle Aufenthalts- und Versorgungsbereiche, die Kooperation mit den Rettungsdiensten sowie kommunale Hitzeaktionsmaßnahmen. Die Gesundheitseinrichtungen sollten zudem an das Frühwarnsystem des Deutschen Wetterdienstes angeschlossen werden.
Bislang gibt es keinen bundesweiten Hitzeaktionsplan mit konkreten Vorgaben. Obwohl das Bundesumweltministerium bereits 2017 Handlungsempfehlungen für Hitzeaktionspläne vorgelegt hat, haben bisher nur wenige Kommunen wie Erfurt, Dresden, Köln oder Mannheim dies umgesetzt. In Berlin startete vor Kurzem ein Aktionsbündnis Hitzeschutz, in das auch Akteure aus dem Gesundheitsbereich eingebunden sind.
Nach Einschätzung von Experten ist Deutschland für den Katastrophenfall durch mögliche große Hitzewellen nicht gerüstet. Kaum ein großes Krankenhaus verfügt demnach über konkrete Maßnahmepläne für den Hitzeschutz.
"Hitze kann krank machen", warnte der Präsident der Bundesärztekammer. "Hitzestress und hohe bodennahe Ozonkonzentrationen können insbesondere für vulnerable Personen schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben." Besonders gefährdet sind Reinhardt zufolge Ältere und Menschen mit Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen sowie Schwangere und Kleinkinder.
(L.Kaufmann--BBZ)