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Autofreie Sonntage könnten laut der Verkehrs-Expertin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Marion Jungbluth, die Abhängigkeit von russischen Energieimporten verringern. "Gemeinsame Sparmaßnahmen wie autofreie Sonntage wären sinnvolle Aktionen", sagte Jungbluth dem "Handelsblatt" vom Mittwoch. Angesichts der hohen Rohstoffpreise forderte sie von der Bundesregierung "intelligente und zielgerichtete" Entlastungsmaßnahmen.
Mobilität müsse für alle bezahlbar bleiben, forderte Jungbluth weiter. Insbesondere Menschen mit geringem Einkommen sollten deshalb entlastet werden. Eine Erhöhung der Pendlerpauschale lehnte Jungbluth indes ab, diese bezeichnete sie als "unsoziale Gießkanne".
Die Verbraucherschützerin forderte die Einrichtung einer Kommission, die sich mit möglichen Unterstützungsmaßnahmen auseinandersetzen solle. Ziel müsse eine "zukunftsfähige, sozial gerechte und wirksame Neuorientierung bei Subventionen und Ausgaben" sein, forderte Jungbluth. Eine mögliche Maßnahme sei ein einkommensunabhängiges Mobilitätsgeld. Zudem forderte Jungbluth mehr Transparenz beim Autokauf. Mit einem europaweit einheitlichem Label sollten Verbraucher über den CO2-Ausstoß von Neuwagen aufgeklärt werden.
Laut aktuellen Berechnungen der Umweltorganisation Greenpeace würden zwei autofreie Sonntage pro Monat über ein Jahr insgesamt rund 1,3 Millionen Tonnen Kraftstoff einsparen, davon 0,7 Millionen Tonnen Benzin und weitere 0,6 Millionen Tonnen Diesel. Dies entspreche 2,6 Prozent des Kraftstoffabsatzes in Deutschland und würde die Mineralölimporte um 1,4 Prozent reduzieren. Wäre jeder Sonntag autofrei, ließen sich demnach 2,9 Millionen Tonnen Kraftstoff einsparen. Dies entspräche etwa 5,6 Prozent des gesamten Kraftstoffabsatzes in Deutschland und einer möglichen Reduktion der Mineralölimporte um 3,1 Prozent.
(H.Schneide--BBZ)