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Für die Windkraft stehen in Deutschland künftig deutlich mehr Flächen zur Verfügung. Wie Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Dienstag mitteilten, gibt es eine Einigung zur besseren Vereinbarkeit von Windenergienutzung an Land mit der Funknavigation für die Luftfahrt und mit Wetterradaranlagen. Damit ist künftig ein geringerer Abstand von Windrädern zu sogenannten Drehfunkfeuern und auch zu Wetterradaren möglich.
"Mit Hilfe neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse können wir künftig geringere Abstände im Umfeld von rund 40 Drehfunkfeuern, die zur sicheren Navigation von Luftfahrzeugen dienen, zulassen", erklärte Wissing. "Gleiches gilt für die Areale rund um 17 Wetterradaren, die unter anderem zur Vorhersage von Starkregenereignissen dienen." Damit habe nun ein "erhebliches Hindernis" beim Windkraftausbau an Land aus dem Weg geräumt werden können. Wissing sprach bei einer Pressekonferenz in Berlin von einem "echten Fortschritt" in der seit langem schwelenden Auseinandersetzung über die Flächenpotenziale für Windkraft.
Hintergrund ist, dass Deutschland bislang vergleichsweise strenge Regeln etwa beim Thema Flugnavigationsanlagen hat - mindestens 15 Kilometer muss der Abstand von Windrädern zum nächsten Drehfunkfeuer betragen. Künftig - angepeilt ist nach Ministeriumsangaben "Mitte 2022" - soll lediglich noch ein Radius von sechs bis sieben Kilometern nötig sein. Bei Wetterradaren sollen es statt 15 Kilometern fünf Kilometer sein; außerdem wird auch die Verlagerung von Wetterradaren geprüft und bei Drehfunkfeuern eine Umrüstung auf eine modernere Bauart beziehungsweise auch eine Außerbetriebnahme bestimmter Anlagen.
Habeck sagte, mit dem am Dienstag gemeinsam beschlossenen Maßnahmenpaket ließen sich zusätzliche Potenziale im Umfang von rund fünf Gigawatt zusätzlicher Windenergieleistung erschließen. Das entspreche bei vier bis fünf Megawatt pro Neuanlage rund 1200 neuen Windenergieanlagen, was ungefähr dem Bedarf von Berlin entspreche.
(K.Lüdke--BBZ)