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Die Seniorenverbände der Gewerkschaften fordern angesichts der hohen Energiepreise Entlastungen auch für Rentnerinnen und Rentner sowie Pensionäre. Die geplante Pauschale in Höhe von 300 Euro dürfe nicht nur an Erwerbstätige gezahlt werden, forderte der Bundesseniorenbeauftragte des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Klaus Beck, in den RND-Zeitungen vom Dienstag. "Bei den geplanten Entlastungspaketen ist ein Viertel der Bevölkerung einfach hinten runtergekippt worden."
Es sei "dringend erforderlich, dass die geplante pauschale Entlastung auch für Pensionäre, Rentnerinnen und Rentner gezahlt wird", sagte Beck. Den Verweis darauf, dass die Renten zum 1. Juli um mehr als fünf Prozent steigen, ließ er nicht gelten. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) "tritt mit diesem Argument den Rentnerinnen und Rentnern in Deutschland kräftig vors Schienbein".
Die Rentenerhöhung sei gesetzlich festgelegt, sie orientiere sich an den Tarifabschlüssen der vergangenen Jahre. "Mit diesem Argument könnten auch alle Arbeitnehmer zum Verzicht auf die Pauschale gezwungen werden, deren Gewerkschaften in der aktuellen Tarifrunde Lohnerhöhungen durchsetzen", sagte der DGB-Seniorenbeauftragte weiter.
Die Vorsitzende der Bundesseniorenleitung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Annegret Pawlitz, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Viele Rentnerinnen und Rentner leben in ländliche Regionen und sind besonders stark von den steigenden Treibstoff- und Energiepreisen betroffen." Die pauschale Entlastung müsse dringend kommen.
Um die infolge des Ukraine-Kriegs drastisch gestiegenen Energiepreise abzufedern, hatte die Ampel-Koalition im März unter anderem die einmalige Zahlung eines Energiegeldes von 300 Euro an alle Steuerpflichtigen der Steuerklassen I bis V beschlossen. Im Deutschen Gewerkschaftsbund sind rund 1,2 Millionen Rentnerinnen und Rentner organisiert.
(A.Berg--BBZ)