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Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat seine Produktion in Russland wieder aufgenommen. Mitarbeitern und Führungskräften drohten "harte strafrechtliche Konsequenzen, sollten wir darauf verzichten, die lokale Nachfrage zu bedienen", begründete Conti den Schritt am Mittwoch. Die Reifenproduktion in Kaluga südwestlich von Moskau werde daher "im Bedarfsfall temporär" wieder aufgenommen. Conti betonte, es verfolge damit "keinerlei Gewinnerzielungsabsicht".
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte zuerst über die Wiederaufnahme berichtet. Conti erklärte am Mittwoch, "Grundlage für diesen Schritt ist die Fürsorgepflicht für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Russland". Das Unternehmen hatte die Arbeit in Kaluga Anfang März eingestellt, ebenso wie das gesamte Import- und Exportgeschäft mit Russland.
Andere Unternehmen haben sich komplett aus dem Land zurückgezogen, weil sie nach dem Angriffskrieg gegen die Ukraine keine Geschäftsgrundlage mehr sehen. Auch Conti betonte am Mittwoch, die Kampfhandlungen müssten schnellstmöglich beendet werden. Das Unternehmen betonte, es "unterstützt und befolgt alle geltenden Sanktionen sowie rechtliche Vorschriften, die in Folge des Krieges in der Ukraine verhängt worden sind".
Continental hatte den Standort Kaluga 2007 gegründet. Neben Reifen wurden dort auch Motorsteuergeräte und Kraftstoffzuleitungssysteme produziert. Der Standort liegt in unmittelbarer Nähe der Montagewerke von Volkswagen, Volvo Trucks und PSA. Conti beschäftigt rund 1300 Menschen in Russland.
(S.G.Stein--BBZ)