DAX
82.6100
Die russische Wirtschaft dürfte nach Einschätzung der Zentralbank des Landes in diesem Jahr angesichts der verhängten Sanktionen noch stärker einbrechen als zunächst angenommen. In einer am Donnerstag vorgestellten Prognose wird nun mit einem Rückgang der Konjunktur um 9,2 Prozent sowie einer Inflation in Höhe von 22 Prozent in diesem Jahr gerechnet.
In einer Schätzung vom März lagen die Prognosen der von der Notenbank befragten Ökonomen bei einem Rückgang um acht Prozent und einer Teuerungsrate von 20 Prozent. Die jüngsten Einordnungen der Wirtschaftsexperten sind zudem noch pessimistischer als die Sicht des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Russland für dieses Jahr einen Wirtschaftseinbruch um 8,5 Prozent voraussagt.
Zentralbankchefin Elwira Nabiullina sprach am Donnerstag im Parlament von "Schwierigkeiten" der gesamten russischen Wirtschaft und einer "strukturellen Transformation" angesichts der Sanktionen, die wegen des Ukraine-Konflikts verhängt worden waren. Wegen der verhängten Maßnahmen hätten russische Konsumenten und Produzenten den Zugang zu den Märkten verloren.
Für das kommende Jahr erwarten die Experten nun gar kein Wachstum der russischen Wirtschaft mehr - zuvor waren sie noch von einem Prozent ausgegangen. Die Arbeitslosigkeit könnte laut der Zentralbank zum Ende dieses Jahres bei 6,9 Prozent liegen, Ende vergangenen Jahres waren es 4,3 Prozent.
(O.Joost--BBZ)