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Die Künstliche Intelligenz (KI) ist auf dem Vormarsch: Mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland beschäftigt sich damit, jedes fünfte Unternehmen setzt die Technologie bereits ein, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergab. Bei den Verbrauchern gaben vier von zehn Befragten in einer weiteren Umfrage an, sie hätten Anwendungen wie ChatGPT oder Google Gemini zumindest schon einmal ausprobiert.
Bei der sogenannten generativen KI stellen Nutzerinnen und Nutzer in natürlicher Sprache Fragen oder erteilen Anweisungen und die KI erzeugt daraufhin Texte, Bilder, Videos, Musik oder auch Programmcodes. Der Umfrage zufolge verwenden 15 Prozent generative KI häufig, 13 Prozent selten, zwölf Prozent haben es bislang beim einmaligen Test belassen.
Drei Viertel der Befragten sehen demnach KI als Chance, 24 Prozent empfinden die Technologie dagegen als Risiko. "Es gibt in Deutschland eine große Offenheit gegenüber KI und große Erwartungen an KI, sowohl in der Wirtschaft als auch in der Bevölkerung", fasste Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst die Daten zusammen. Mit KI würden in vielen Bereichen "die Karten neu gemischt".
Den Einsatz von KI wünschen sich vier von fünf Befragten etwa in der Cybersicherheit, in der Verwaltung, in Verkehr und Mobilität. Auch im Gesundheitswesen, für Umwelt und Nachhaltigkeit, bei der Polizei und im Bildungswesen sind die Zustimmungswerte hoch. "Die Menschen sehen die Potenziale von KI und wollen, dass sie auch genutzt werden. Wer zum Beispiel auf seinem Smartphone KI erlebt, will diesen Komfort auch im Umgang mit Behörden und öffentlichen Einrichtungen", folgerte Wintergerst.
Die Unternehmen sind laut Umfrage gespalten: Jedes zweite geht davon aus, dass Unternehmen, die generative KI nicht nutzen, keine Zukunft haben. Ebenfalls knapp jedes zweite Unternehmen sagt umgekehrt, dass generative KI zwar spektakulär aussieht, aber im Unternehmen nur wenig Nutzen bringt.
Am häufigsten wird generative KI laut Umfrage derzeit im Kundenkontakt (89 Prozent) verwendet. Dahinter folgt mit deutlichem Abstand der Einsatz im Marketing und in der Kommunikation (40 Prozent). "So wie sich generative KI weiterentwickelt, so werden sich auch die Anwendungsmöglichkeiten im Unternehmen weiterentwickeln", erwartet der Bitkom-Präsident. In Zukunft werde generative KI in praktisch alle Unternehmensbereiche einziehen.
Die befragten Unternehmen sind der Ansicht, dass die USA und China derzeit das Rennen bei generativer KI unter sich ausmachen. Sieben von zehn Firmen fordern daher auch, dass die Politik deutsche Anbieter von generativer KI stärker fördern sollte - etwa mit staatlichen Investitionen in Rechenzentren für KI oder mit allgemein mehr Mitteln für KI-Forschung und KI-Entwicklung.
Wintergerst betonte: "Wir waren in Deutschland lange Zeit führend bei der KI-Forschung und hatten als eines der ersten Länder eine KI-Strategie. Heute haben wir eine Reihe vielversprechender KI-Startups, mit Deepl oder Aleph Alpha auch große Player und gewichtige Industrieunternehmen." Trotzdem laufe Deutschland jetzt beim Thema generativer KI vor allem den USA hinterher. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft müssten gemeinsam dafür sorgen, dass Deutschland bei KI eine weltweite Führungsrolle erreiche – und zwar sowohl bei Forschung und Entwicklung als auch bei der Anwendung im Markt.
Bitkom befragte 602 Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten sowie telefonisch 1007 Menschen ab 16 Jahren. Die Umfragen sind nach Angaben des Verbands repräsentativ.
(H.Schneide--BBZ)