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Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für Deutschland für das laufenden Jahr um weitere 0,2 Prozentpunkte abgesenkt. In seinem am Dienstag in Washington vorgestellten Jahresbericht geht der IWF nun von einem Nullwachstum der deutschen Volkswirtschaft aus. Für das kommende Jahr reduzierte er seine Prognose zudem deutlich um 0,5 Punkte auf 0,8 Prozent Wachstum.
Vor einem Jahr hatten die Ökonomen Deutschland für 2024 noch ein Wirtschaftswachstum um 0,9 Prozent prognostiziert. Seitdem senkten sie ihre Erwartungen schrittweise deutlich ab. Zum Jahresende gehen sie nun von einer weiteren Eintrübung der Lage aus, die zudem noch bis ins kommende Jahr hineinreicht und den zuvor erwarteten deutlichen Aufschwung bremsen dürfte.
Für die Eurozone senkte die Finanzinstitution ihre Erwartungen für das laufende Jahre ebenfalls leicht ab. Für das kommende Jahr geht sie nun von einem Wachstum um 1,2 Prozent aus, das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als im Juli. Grund dafür ist neben der Schwäche Deutschlands als größte Volkswirtschaft der Euro-Länder auch eine schwache Entwicklung in Frankreich.
Die zweitgrößte Euro-Volkswirtschaft kann demnach im laufenden Jahr zwar mit einem soliden Wachstum um 1,1 Prozent rechnen - das sind 0,2 Punkte mehr als noch im Juli prognostiziert. Für das kommende Jahr senkte der IWF seine Vorhersage für Frankreich jedoch um 0,2 Punkte auf ebenfalls 1,1 Prozent ab. Auch Italien leidet laut den Experten wie Deutschland unter eine "anhaltenden Schwäche in der Industrie".
Positive Impulse kommen vor allem aus Spanien, das dank seiner boomenden Tourismuswirtschaft in diesem Jahr mit satten 2,9 Prozent Plus rechnen kann. Das sind noch einmal 0,5 Prozentpunkte mehr als in der IWF-Prognose vom Juli. Auch im kommenden Jahr liegt das Land mit einem prognostizierten Wachstum von 2,1 Prozent deutlich vor Deutschland.
Für die Weltwirtschaft behielt der IWF seine Prognose für 2024 von einem ebenfalls eher schwachen Wachstum um 3,2 Prozent bei. Die Erwartungen für das kommende Jahr schraubten sie herunter auf nun ebenfalls 3,2 Prozent. Sie führen die zahlreichen geopolitischen und wirtschaftlichen Risiken an: "Es gibt eine wachsende Unsicherheit im Hinblick auf die Weltwirtschaft", sagte der IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas im Gespräch mit AFP. Während die Lage bei den Prognosen im April und Juli noch als ausgewogen eingeschätzt worden sei, "glauben wir jetzt, dass die Risiken die Wirtschaft herunterziehen können".
(T.Renner--BBZ)