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Die Stadtverwaltung von Paris sperrt das Zentrum der Metropole ab Montag teilweise für den Durchgangsverkehr. Die Stadtverwaltung veröffentlichte am Donnerstag eine entsprechende Verordnung für das erste bis vierte Arrondissement von Paris - eine Fläche von insgesamt rund 5,5 Quadratkilometern einschließlich dem Louvre und der Tuilerien. Bürgermeisterin Anne Hidalgo hatte die Zone à traffic limité (ZTL) schon im Mai 2021 angekündigt, das umstrittene Vorhaben war jedoch mehrfach verschoben worden.
Ab Montag gilt nun: In der ZTL dürfen nur Rettungsfahrzeuge, Busse, Taxis, Menschen mit Behindertenausweis, Anwohner und dort Beschäftigte Auto fahren. Erlaubt bleibt zudem der sogenannte "Ziel-Verkehr" wie Fahrten zum Arzt, zum Einkaufen oder ins Kino.
Hidalgo hatte angekündigt, die Zahl der Autos und Motorräder in der Pariser Innenstadt drastisch zu reduzieren. Im Kampf gegen die Luftverschmutzung ließ sie in den vergangenen Jahren massiv Radwege ausbauen, Parkplätze zu Straßencafés umwandeln und führte fast überall Tempo 30 ein. Kritiker werfen Hidalgo vor, keine Rücksicht auf die Bewohner der Pariser Vorstädte zu nehmen und keinen Bezug zur Provinz zu haben.
Die ursprünglichen Pläne für die Durchfahrtsverbotszone wurden mehrfach abgemildert. Die Stadtteile am linken Ufer der Seine zwischen dem Boulevard Saint-Germain und dem Fluss etwa gehören nun nicht zur ZTL, auch nicht die Île de la Cité und die Île Saint-Louis.
In der am Donnerstag veröffentlichten Verordnung heißt es, es werde eine erste "Pädagogik"-Phase geben; darauf folge eine "Kontroll-Phase". Das Durchfahrtsverbot werde den Alltag von 11.000 Menschen verbessern, die im innersten Stadtzentrum von Paris leben, erklärte das Rathaus. Es rechnet mit 30 Prozent weniger Verkehr in der ZTL. Kritiker befürchten, dass sich der Verkehr damit nur in andere Stadtteile verlagert.
(P.Werner--BBZ)