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Die Stimmung in der Chemieindustrie in Deutschland hat sich gebessert: Das vom Münchner Ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima in der Branche stieg von minus 13,0 Punkten im September auf minus 3,1 Punkte im Oktober. Grund seien die "deutlich besseren Geschäftserwartungen", teilte das Ifo am Dienstag mit. "Die Unternehmen in der Chemie setzen ihre Hoffnungen auf das Strompreispaket der Bundesregierung", erläuterte Ifo-Expertin Anna Wolf.
Das Strompreispaket, das etwa die Abschaffung der Umlage für erneuerbare Energien enthält, soll Unternehmen entlasten und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie gegenüber dem Ausland stärken. Es war Ende vergangenen Jahres beschlossen worden, Maßnahmen wie die Absenkung der Stromsteuer für Unternehmen auf das europarechtliche Minimum und die sogenannte Strompreiskompensation waren zunächst bis 2025 befristet. Im Zuge der Wachstumsinitiative wurden sie zuletzt bis 2030 verlängert.
"Diese Politikmaßnahmen werden von der Chemieindustrie positiv aufgenommen", erklärte Ifo-Branchenexpertin Wolf. Die Unternehmen des energieintensive Industriezweigs gehören größtenteils zu den rund 350 Betrieben, die von der Strompreiskompensation profitieren. Sie sind dadurch von den Kosten des CO2-Emissionshandels befreit, die bei der Stromproduktion anfallen. Weitere geplante Maßnahmen sollen zudem die Netzkosten senken.
Ihre gegenwärtige Lage beurteilten die Unternehmen im Oktober laut Ifo aber weiterhin schlecht. Der Teilindex lag bei minus 10,6 Punkten, nach minus 10,1 Punkten im September.
Die Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen sei im Oktober weiterhin gedämpft gewesen, erläuterte das Ifo. Der Auftragsbestand ging demnach erneut zurück und die Kapazitätsauslastung fiel auf den niedrigsten Wert seit 2009.
Die Erträge bewerteten die Unternehmen zunehmend kritisch. Vor diesem Hintergrund haben die Finanzierungsengpässe zugenommen, was die Investitionsbereitschaft in der Branche weiter hemmt. Wolf erklärte: "Es ist richtig, die Unternehmen der Chemie jetzt zu entlasten, um die Produktionskapazitäten über die Konjunkturkrise hinweg in Deutschland zu erhalten."
(A.Berg--BBZ)