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Vor dem Hintergrund der UN-Klimakonferenz in Baku hat in Frankreich eines der letzten beiden Kohlekraftwerke am Dienstag wieder die Produktion aufgenommen. Grund dafür sei der steigende Energiebedarf im Winter, erklärte der Betreiber GazelEnergie. Das Kohlekraftwerk im ostfranzösischen Saint-Avold etwa 30 Kilometer westlich von Saarbrücken war Anfang 2022 bereits abgeschaltet worden. Ein Jahr später wurde es wegen der Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs wieder in Betrieb genommen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte den Kohleausstieg seines Landes bei der UN-Klimakonferenz in Bonn 2017 bis zum Jahr 2022 angekündigt. Mittlerweile wurde der Termin auf 2027 verschoben.
Bis dahin soll das Kohlekraftwerk in Saint-Avold in ein Biogasanlage umgewandelt werden. Die Pläne dafür liegen derzeit aber auf Eis. "Wir müssen auf kohlenstoffarme Energien setzen. (...) Aber dafür muss erst ein tragfähiges Konzept entwickelt werden, was noch nicht der Fall ist", sagte die beigeordnete Energieministerin Olga Givernet am Dienstag dem Sender BFM.
Ein entsprechender Änderungsantrag im Haushaltsentwurf 2025 war kürzlich wieder gestrichen worden. Das zweite französische Kohlekraftwerk befindet sich im westfranzösischen Cordemais. Der Stromkonzern EDF hat kürzlich den Plan aufgegeben, es in eine Biogasanlage umzubauen.
Etwa 65 Prozent des französischen Stroms wurde 2023 in Atomkraftwerken produziert. Im Winter kommt es in Frankreich regelmäßig zu Engpässen, dann wird Strom unter anderem aus Deutschland importiert.
(P.Werner--BBZ)