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Die deutschen Exporte sind im Oktober erneut gesunken, insbesondere der wichtigste Abnehmer USA kaufte weniger deutsche Waren. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden vom Freitag gingen die Ausfuhren kalender- und saisonbereinigt im Vergleich zum September um 2,8 Prozent zurück. Wirtschaftsverbände führen den Rückgang auf die "mangelnde Wettbewerbsfähigkeit" deutscher Unternehmen auf dem internationalen Markt zurück.
Dem Statistikamt zufolge wurden im Oktober Waren im Wert von 124,6 Milliarden Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 111,2 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Die Importe sanken demnach nur leicht, um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Der Handel mit anderen EU-Staaten blieb relativ konstant. Die Exporte sanken um 0,7 Prozent, die Importe aus diesen Ländern nahmen um 0,4 Prozent zu. Mehr als die Hälfte der Ausfuhren ging damit in die Partnerstaaten.
Die Exporte in die Drittstaaten sackten hingegen um 5,3 Prozent ab, vor allem wegen eines Rückgangs der Ausfuhren in die USA um 14,2 Prozent. Das Land blieb mit einem Warenwert von 12,2 Milliarden Euro gleichwohl der wichtigste Abnehmer deutscher Güter. Auch die Exporte nach China gingen um 3,8 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro zurück. Großbritannien importierte 2,1 Prozent mehr aus Deutschland - das war ein Umfang von 6,5 Milliarden Euro.
Die meisten Importe nach Deutschland kamen weiterhin aus China. Sie gingen im Monatsvergleich aber ebenfalls um 3,0 Prozent auf 13,7 Milliarden Euro zurück. Aus den USA kamen Waren im Wert von 7,4 Milliarden Euro - 3,9 Prozent weniger als im September. Insgesamt sanken die Importe aus Drittstaaten um 0,6 Prozent.
Auch im September waren die Exporte gesunken, um 1,7 Prozent. Im August waren die Ausfuhren überraschend gestiegen, das positive Momentum hielt jedoch nicht an.
"Die Zeichen für die exportorientierte deutsche Wirtschaft stehen schlecht", kommentierte der Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Volker Treier, die Zahlen. Dieses Jahr werde es kein Exportwachstum geben und im kommenden Jahr sei "allenfalls mit einer Stagnation zu rechnen". Deutschen Unternehmen attestierte er im Ausland mangelnde Wettbewerbsfähigkeit.
"Selten sind unsere Exporte im Monatsvergleich so stark gesunken wie jetzt. Weder aus dem Binnenmarkt noch aus dem EU-Ausland kamen Impulse", erklärte der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Dirk Jandura. "Besonders beunruhigt mich dabei der starke Einbruch in unseren wichtigsten Exportmärkten USA und China." Die fehlende Wettbewerbsfähigkeit zeige sich "überdeutlich".
(A.Berg--BBZ)