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Der vor Rügen havarierte Tanker "Eventin" mit 90.000 Tonnen Öl an Bord soll nun vor den Hafen von Sassnitz geschleppt werden. Neues Ziel sei Sassnitz, um den Tanker dort an einer geschützten Position zu sichern, teilte das Havariekommando am Samstagnachmittag mit. Dort wird das Schiff frühestens am Sonntag erwartet, wie eine Sprecherin auf AFP-Anfrage mitteilte.
Auf dem 274 Meter langen Tanker "Eventin" war in der Nacht zum Freitag der Strom ausgefallen; das Schiff mit 24-köpfiger Besatzung trieb manovrierunfähig in der Ostsee nördlich von Rügen. Es wurde zunächst von einem Notschlepper gesichert. Am Samstag wurde der Tanker von insgesamt drei Schleppern dann zunächst in Richtung einer Position nordöstlich des Kaps Arkona gezogen.
Heftiger Wind und hohe Wellen erschwerten die Fahrt. Die Wellen hätten am Samstagnachmittag teils vier Meter Höhe erreicht, sagte die Sprecherin des Havariekommandos. Der Schleppverband bewegte sich mit einem Tempo von ein bis zwei Knoten (2,5 Kilometer pro Stunde) vorwärts.
Der Tanker steht auf einer Liste von 192 maroden Schiffen, mit denen Russland zur Umgehung von Sanktionen nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace Öl transportiert, der so genannten Schattenflotte. Russland umgeht mit unter fremder Flagge fahrenden Tankern das als Folge seines Angriffs auf die Ukraine verhängte Öl-Embargo. Es handelt sich bei den Schiffen um alte und oft unversicherte Tanker. Im Dezember hatte die Europäische Union rund 50 Schiffe der russischen Schattenflotte auf eine Sanktionsliste gesetzt.
Das Havariekommando ist für Unfälle auf der Nord- und der Ostsee zuständig. Es wurde 2003 vom Bund sowie den Küstenländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Hamburg und Niedersachsen gegründet.
(O.Joost--BBZ)