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Nach elf Tagen auf dem Mittelmeer kann das Rettungsschiff "Ocean Viking" mit 294 Flüchtlingen an Bord nun in Sizilien anlegen. Wie die Organisation SOS Méditerranée am Sonntagabend mitteilte, gaben die italienischen Behörden grünes Licht für das Ansteuern des Hafens Pozzallo.
Die "Ocean Viking" hatte die 294 Flüchtlinge bei vier Rettungseinsätzen vor Libyen und Malta aufgenommen. Unter den Flüchtlingen befinden sich nach Angaben der Hilfsorganisation 49 Minderjährige, darunter ein drei Monate altes Baby, sowie sechs schwangere Frauen. Eine hochschwangere Frau und ihr Mann waren am Sonntag bereits in Sicherheit gebracht worden.
Eine Verantwortliche des medizinischen Personals der "Ocean Viking" sagte in einer Videoaufzeichnung, einige der Flüchtlinge wiesen Spuren von Gewalt auf, die sie in Libyen erlitten hätten. Andere seien auf der Überfahrt verletzt worden oder hätten chronische Leiden.
Jedes Jahr versuchen zehntausende Flüchtlinge, von Libyen in Nordafrika aus die 300 Kilometer weite Strecke nach Italien zu überbrücken. Das zentrale Mittelmeer ist nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) der gefährlichste Fluchtweg der Welt. Die UN-Organisation schätzt, dass dort im vergangenen Jahr mindestens 1533 Menschen ums Leben kamen oder vermisst blieben.
(Y.Berger--BBZ)