Berliner Boersenzeitung - EU-Kompromiss zum Ölembargo zeigt Risse in der EU

EUR -
AED 3.857576
AFN 71.468972
ALL 97.945793
AMD 407.899953
ANG 1.887325
AOA 956.768148
ARS 1057.642257
AUD 1.623854
AWG 1.890468
AZN 1.788374
BAM 1.948121
BBD 2.114316
BDT 125.13675
BGN 1.956264
BHD 0.395904
BIF 3093.646897
BMD 1.05026
BND 1.410015
BOB 7.236613
BRL 6.086888
BSD 1.047143
BTN 88.269389
BWP 14.286957
BYN 3.427026
BYR 20585.099959
BZD 2.1109
CAD 1.478777
CDF 3014.246506
CHF 0.931683
CLF 0.037139
CLP 1024.68611
CNY 7.622996
CNH 7.6248
COP 4616.901837
CRC 535.075615
CUC 1.05026
CUP 27.831895
CVE 109.832076
CZK 25.287322
DJF 186.471437
DKK 7.458365
DOP 63.129959
DZD 140.333108
EGP 52.114124
ERN 15.753903
ETB 131.046404
FJD 2.39251
FKP 0.828988
GBP 0.835675
GEL 2.86709
GGP 0.828988
GHS 16.441506
GIP 0.828988
GMD 74.568531
GNF 9023.432445
GTQ 8.081989
GYD 219.082274
HKD 8.173303
HNL 26.485853
HRK 7.491778
HTG 137.43761
HUF 410.914351
IDR 16702.287992
ILS 3.828004
IMP 0.828988
INR 88.518455
IQD 1371.766801
IRR 44202.828808
ISK 145.292953
JEP 0.828988
JMD 165.35821
JOD 0.744952
JPY 161.284236
KES 135.609646
KGS 91.188878
KHR 4203.511118
KMF 492.519883
KPW 945.233784
KRW 1465.296775
KWD 0.323154
KYD 0.872677
KZT 522.869056
LAK 22915.8909
LBP 93777.451442
LKR 304.942206
LRD 187.97265
LSL 18.94897
LTL 3.101146
LVL 0.635292
LYD 5.123852
MAD 10.497821
MDL 19.137929
MGA 4889.7726
MKD 61.580453
MMK 3411.204168
MNT 3568.78411
MOP 8.394073
MRU 41.652612
MUR 49.697925
MVR 16.226408
MWK 1815.808073
MXN 21.646283
MYR 4.681534
MZN 67.108241
NAD 18.94879
NGN 1767.488579
NIO 38.538826
NOK 11.70715
NPR 141.230624
NZD 1.801764
OMR 0.404321
PAB 1.047182
PEN 3.951699
PGK 4.221221
PHP 61.928612
PKR 290.958293
PLN 4.311904
PYG 8171.944362
QAR 3.81815
RON 4.976978
RSD 116.981145
RUB 111.60666
RWF 1442.84025
SAR 3.945668
SBD 8.812303
SCR 14.282519
SDG 631.731822
SEK 11.533406
SGD 1.415119
SHP 0.828988
SLE 23.84048
SLL 22023.436279
SOS 598.452483
SRD 37.184471
STD 21738.265714
SVC 9.162883
SYP 2638.810116
SZL 18.953929
THB 36.476031
TJS 11.189401
TMT 3.686413
TND 3.309219
TOP 2.459814
TRY 36.391337
TTD 7.120003
TWD 34.110145
TZS 2777.9378
UAH 43.509997
UGX 3879.7442
USD 1.05026
UYU 44.624106
UZS 13419.360611
VES 48.925574
VND 26692.363033
VUV 124.689002
WST 2.931897
XAF 653.393967
XAG 0.034536
XAU 0.0004
XCD 2.838381
XDR 0.801027
XOF 653.381574
XPF 119.331742
YER 262.486264
ZAR 19.109062
ZMK 9453.602349
ZMW 28.876453
ZWL 338.183357
  • Euro STOXX 50

    -37.8800

    4761.99

    -0.8%

  • MDAX

    -258.7100

    26210.76

    -0.99%

  • TecDAX

    -2.3500

    3402.82

    -0.07%

  • DAX

    -109.2200

    19295.98

    -0.57%

  • EUR/USD

    -0.0027

    1.0472

    -0.26%

  • SDAX

    -168.3400

    13342.07

    -1.26%

  • Goldpreis

    7.8000

    2626.3

    +0.3%

EU-Kompromiss zum Ölembargo zeigt Risse in der EU
EU-Kompromiss zum Ölembargo zeigt Risse in der EU / Foto: Olivier Matthys - POOL/AFP

EU-Kompromiss zum Ölembargo zeigt Risse in der EU

Das Ölembargo kommt, aber die bisherige Geschlossenheit der EU gegenüber Russland hat nun Risse bekommen: Knapp vier Wochen dauerten die Verhandlungen, am Ende gab es großzügige Ausnahmeregelungen vor allem für Ungarn. Der ungarische Regierungschef Viktor Orban stellte sich am Dienstag als Sieger dar: "Wir haben die haarsträubendste Idee abgewehrt", sagte er in einer Videobotschaft. Der CSU-Europapolitiker Manfred Weber forderte, angesichts dieser Erfahrungen müsse sich die EU nun endlich vom Prinzip der Einstimmigkeit verabschieden.

Textgröße:

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten sich in der Nacht auf ein weitreichendes Embargo russischen Öls geeinigt. Es betrifft zunächst nur Öl, das per Schiff transportiert wird. Ein Importstopp für Pipeline-Öl, von dem Binnenländer wie Ungarn abhängig sind, soll erst später verhandelt werden. Ein Datum dafür wurde nicht genannt.

Mehrere EU-Politiker zeigten sich zufrieden mit dem Abkommen. "Es ist ein fairer Kompromiss, der beste, den wir erreichen konnten", sagte Estlands Regierungschefin Kaja Kallas. "Niemand will noch weiter Energie von Russland kaufen, es ist ein barbarischer Staat, auf den man sich nicht verlassen kann", sagte der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell betonte: "Wir können Russland nicht daran hindern, Öl zu verkaufen. Aber wir sind der wichtigste Kunde." Ziel des Ölembargos sei es, Russland die Finanzierung seiner Kriegsmaschinerie zu verhindern.

Kritik kam von EU-Parlamentariern. Der "lähmende Streit" um das neue Sanktionspaket habe einmal mehr gezeigt, "dass wir endlich das Prinzip der Einstimmigkeit abschaffen müssen", sagte Weber, der designierte Kandidat für den Vorsitz der Europäischen Volkspartei (EVP). "Die Leute sind es einfach satt, sich von Viktor Orban und anderen auf der Nase herumtanzen zu lassen."

"Mit einem Öl-Embargo-Light bleiben die EU-Mitgliedstaaten hinter den Erwartungen zurück", urteilte die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Nicola Beer (FDP). Der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber sprach von einem "faulen Kompromiss". EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe die "Glaubwürdigkeit der EU aufs Spiel gesetzt", da sie das Ölembargo ohne ausreichende Absprachen angekündigt habe.

Tatsächlich hatte von der Leyen bereits Anfang Mai von dem Ölembargo gesprochen, war dann aber auf erbitterten Widerstand vor allem aus Ungarn gestoßen. Nach dem nun beschlossenen Kompromiss darf Ungarn weiter russisches Öl über eine Pipeline beziehen. Falls diese durch die Ukraine laufende Pipeline durch den Krieg oder Sabotage beschädigt werden sollte, darf Ungarn auch auf anderen Wegen russisches Öl importieren.

Die EU-Kommission verweist darauf, dass das Embargo etwa zwei Drittel des von Russland an Europa gelieferten Öls betreffe. Werde der bereits zuvor von Deutschland und Polen bis zum Jahresende angekündigte Importstopp hinzugerechnet, seien es "effektiv" sogar 90 Prozent, betonte von der Leyen. Sie hatte sich zum Auftakt des Gipfels am Montag noch skeptisch gezeigt, ob ein Kompromiss erreichbar sei.

Das sechste Sanktionspaket gegen Moskau, das in Kürze formalisiert werden soll, umfasst auch Strafmaßnahmen gegen rund 60 Kreml-nahe Persönlichkeiten, unter ihnen das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill. Zudem sollen drei weitere russische Banken vom internationalen Finanzsystem Swift ausgeschlossen werden, darunter die Sberbank, die größte des Landes. Weiterhin sollen weitere russische Staatsmedien verboten werden.

Die französische EU-Ratspräsidentschaft hatte den Sondergipfel eigentlich einberufen, um über die gemeinsame EU-Verteidigungspolitik zu diskutieren. Borrell rief am Dienstag dazu auf, bei der Anschaffung von Rüstungsgütern enger zusammenzuarbeiten. Es sei eine "gewaltige Geldverschwendung", wenn jeder Mitgliedstaat dies für sich allein organisiere. Die Staats- und Regierungschefs wollten auch über die Folgen des Ukraine-Kriegs für die Ernährungssicherheit sprechen.

(K.Müller--BBZ)