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Nach dem schweren Zugunglück in Oberbayern hat am Samstagvormittag der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den Unfallort besucht. "Wir beten und hoffen sehr, dass wir unter den Waggons keine weiteren Toten finden", sagte Söder. Das sei "das Wichtigste". Bei dem Zugunglück am Freitag waren drei Waggons auf die Seite gestürzt. Mindestens vier Menschen wurden getötet, 40 verletzt, nach Angaben der Polizei vom Samstag drei von ihnen schwer.
Söder sagte, "noch gelten Menschen als vermisst". Er rief Betroffene des Unglücks und Angehörige auf, sich schnell bei der Polizei zu melden. Ein Polizeisprecher sagte, es gebe eine "einstellige Anzahl von Personen, über deren Verbleib wir noch keine Kenntnis haben".
Zwei große Kräne sollen die im Graben liegenden Waggons anheben. Das sei "kompliziert und gefährlich", sagte der Polizeisprecher. Die Waggons stünden nach dem Unfall "unter hoher Spannung", es gehe darum, Helfer nicht in Gefahr zu bringen.
Söder sagte, das Unglück habe ihm einen "Stich ins Herz" versetzt. Jetzt müsse ermittelt werden, was die Ursache sei. Söder dankte den Einsatzkräften vor Ort für ihre schnelle und hochprofessionelle Hilfe. Am Freitag waren mehr als 500 Einsatzkräfte vor Ort, am Samstag laut Polizeisprecher etwas weniger.
Ein von Garmisch-Partenkirchen in Richtung München fahrender Regionalzug war Freitagmittag aus zunächst unbekannten Gründen bei Burgrain entgleist, mehrere Waggons stürzten auf die Seite. Das Unglück ereignete sich am letzten Tag vor den Pfingstferien in Bayern. Im Zug waren auch viele Schülerinnen und Schüler.
Am Mittag wollen Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Bahn-Chef Richard Lutz den Unglücksort besichtigen.
(T.Renner--BBZ)