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Das Neun-Euro-Ticket erfreut sich offenbar großer Beliebtheit: Wie die Deutsche Bahn am Dienstag mitteilte, konnte das Unternehmen innerhalb einer Woche die Anzahl der verkauften Neun-Euro-Tickets verdoppeln. Allein die Deutsche Bahn verkaufte demnach insgesamt 6,5 Millionen Tickets.
"Mit 86.000 Zugfahrten ist bei DB Regio über das lange Wochenende alles gerollt, was rollen kann", erklärte der Vorsitzende der DB Regio, Jörg Sandvoß. Das Neun-Euro-Ticket sei ein "einmaliges Experiment und eine große Chance für die gesamte Branche". Das saisonal übliche hohe Verkehrsaufkommen am Pfingstwochenende sei durch das Neun-Euro-Ticket "leicht verstärkt" worden, insgesamt sei der Verkehr jedoch "geregelt" abgelaufen. Regional sei es allerdings zu "Auslastungsspitzen" gekommen.
Der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands ProBahn, Karl-Peter Naumann, zog nach dem hohen Verkehrsaufkommen rund um Pfingsten hingegen ein kritischeres Fazit. "Wir brauchen nicht nur ein Sondervermögen für die Bundeswehr, sondern auch ein Sondervermögen für den öffentlichen Verkehr", forderte er in den RND-Zeitungen.
Das Neun-Euro-Ticket kritisierte er als "Aktionismus, nachdem der Tankrabatt eingeführt wurde". Die hohe Nachfrage müsse nun insofern zu einem Umdenken in der Politik führen, als "dass man massiv in die Schiene investieren muss, dass man massiv die Kapazitäten und Strecken ausbauen muss, dass man neue Züge kaufen muss".
Vor besonderen Schwierigkeiten standen laut der Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Verena Bentele, Menschen mit beeinträchtigter Mobilität. "Mobilitätsbeeinträchtigten Fahrgästen etwa mit Rollstuhl oder Rollator, aber auch Eltern mit Kinderwagen war es teilweise unmöglich, in den Zug zu kommen und dort einen Stell- oder Sitzplatz zu finden", kritisierte Bentele in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Alle, die wollen, müssen das Ticket auch nutzen können", forderte sie. Die Bahn müsse deshalb die Fahrtakte erhöhen und mehr Züge einsetzen.
Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach nach dem Pfingstwochenende von einer "insgesamt positiven Bilanz". "Der große Zuspruch zeigt: Die Leute wollen Bahn und Bus", erklärte er. Gemeinsam mit den Bundesländern würde das Neun-Euro-Ticket genau evaluiert werden, "um daraus Schlüsse hinsichtlich Preis und Angebot im ÖPNV zu ziehen".
(Y.Yildiz--BBZ)