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Die vom europäischen Emissionshandel erfassten Anlagen in Deutschland haben im vergangenen Jahr fast so viel Treibhausgase ausgestoßen wie vor Beginn der Corona-Pandemie. "Der Wiederanstieg der Emissionen im Jahr 2021, dem zweiten Jahr der Pandemie, war erwartbar, jedoch nicht dessen Ausmaß", erklärte der Präsident des Umweltbundesamts (UBA), Dirk Messner, am Mittwoch. Insgesamt stießen deutsche Anlagen demnach rund 355 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente aus.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Ausstoß von Treibhausgasen somit um elf Prozent an. Das Niveau von 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, wurde laut UBA um lediglich acht Millionen Tonnen CO2-Äquivalente unterschritten.
Überdurchschnittlich stark stieg der Treibhausgas-Ausstoß im Energiesektor. Hier betrug das Plus laut UBA 14 Prozent im Vorjahresvergleich. Insbesondere niedrigere Einspeisungen aus Windkraftanlagen und der ungewöhnlich hohe Erdgaspreis führten demnach zu vermehrter Verstromung von Stein- und Braunkohle.
Die Zunahme der Emissionen in Deutschland lag somit laut UBA deutlich über dem Durchschnitt aller Länder, die sich am europäischen Emissionshandel beteiligen. Nach Angaben der Europäischen Kommission stiegen die Emissionen im Jahr 2021 hier um lediglich sieben Prozent und beliefen sich somit auf 1,31 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente.
UBA-Präsident Messner forderte ein Gegensteuern und eine "schnellere Abkehr von fossilen Energien". Nötig sei eine "konsequente und ambitionierte Reform des Emissionshandels", insbesondere müssten die Emissionsobergrenzen "deutlich abgesenkt" werden. Die Erlöse aus dem Emissionshandel sollten für die "soziale Abfederung" der gesellschaftlichen Folgen der Dekarbonisierung genutzt werden.
(B.Hartmann--BBZ)