Goldpreis
27.2000
Trotz der anhaltenden Unsicherheit wegen der Corona-Pandemie blickt die internationale Luftfahrt optimistisch nach vorn: Die Zahl der Fluggäste werde in diesem Jahr wieder 83 Prozent des Niveaus vor der Krise erreichen, teilte der Luftfahrtverband Iata am Montag mit, der in Doha in Katar zur Jahrestagung zusammenkam. Im kommenden Jahr sei dann das Ziel "in Reichweite", wieder in die Gewinnzone zurückzukehren.
Die Verluste der Branche in diesem Jahr dürften sich demnach zwar noch auf 9,7 Milliarden Dollar (9,2 Milliarden Euro) belaufen - das sei jedoch eine "enorme Verbesserung" verglichen mit den beiden Vorjahren, die stark von der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen geprägt waren. So beliefen sich die Verluste 2020 auf 137,7 Milliarden Dollar, im Jahr 2021 waren es 42,1 Milliarden Dollar.
Der Verband repräsentiert nach eigenen Angaben rund 290 Airlines in 120 Ländern, darunter die Lufthansa. Das entspricht 83 Prozent des weltweiten Luftverkehrs. "Airlines sind widerstandsfähig", erklärte der Verband. Menschen flögen mehr denn je und auch die Luftfracht stemme sich gegen die wachsende wirtschaftliche Unsicherheit.
Die Passagierzahlen waren 2020 wegen der Corona-Pandemie eingebrochen und einige Firmen der Branche mussten Insolvenz anmelden. Zwar erholt sich der Sektor derzeit mit Blick auf das anstehende Sommergeschäft - allerdings warten neue Probleme wie ein eklatanter Personalmangel und damit verbundenes Chaos auf Flughäfen auf die Branche. Außerdem müssen Fluggäste mit Streiks der Airlines wegen Forderungen nach höheren Löhnen rechnen.
Auch die Lufthansa und die Tochterairline Eurowings mussten wegen Personalmangels über tausend für Juli geplante Flüge streichen. Führende Verbände der Luftverkehrs- und Reisebranche warnten vor langen Wartezeiten an Flughäfen während der Sommermonate. Die Flughäfen Gatwick nahe London und Amsterdam-Schiphol verringerten wegen Personalmangels unter anderem bei den Sicherheitskontrollen ebenfalls die Zahl der Flüge.
Der Verband Iata tagt noch bis Dienstag in Doha. Ursprünglich sollte die Generalversammlung in Shanghai stattfinden. Wegen der strikten Anti-Corona-Politik der chinesischen Regierung mussten die Teilnehmenden aber umdisponieren.
(T.Burkhard--BBZ)