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Rund 407.000 Kunden haben wegen des Diesel-Skandals gegen Autohersteller geklagt und sich die Anwalts- und Gerichtskosten von ihrer Rechtsschutzversicherung erstatten lassen. Der Dieselskandal sei mit mittlerweile 1,4 Milliarden Euro der teuerste Schaden in der Geschichte der deutschen Rechtsschutzversicherung, erklärte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Im Schnitt lag der Streitwert pro Fall bei knapp 26.000 Euro.
"Der Gesamtstreitwert aller über die Rechtsschutzversicherer abgewickelten Diesel-Rechtsschutzfälle ist damit auf mittlerweile 10,5 Milliarden Euro gestiegen", erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen am Donnerstag. Gezahlt wurde demnach für Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten. Insgesamt bearbeiten die Rechtsschutzversicherer laut Verband im Jahr rund vier Millionen Fälle und zahlen rund drei Milliarden Euro an Versicherungsnehmer aus.
Der GDV forderte geringere Anwaltsgebühren bei Massenverfahren, in denen Kanzleien eine große Anzahl von Mandaten mit ähnlich gelagerten Fällen vertreten. Im Dieselskandal hätten spezialisierte Kanzleien oftmals große Mengen an Mandanten vertreten und ähnliche Fälle standardisiert abgearbeitet. "Die Effizienzgewinne von solchen Massenbearbeitungen müssen an die Mandanten weitergegeben werden", forderte Asmussen.
Der Dieselskandal war im September 2015 bekannt geworden. Der Autobauer Volkswagen räumte damals ein, bei bestimmten Dieselmotoren eine Software verbaut zu haben, die den Ausstoß von Stickoxid auf dem Prüfstand senkte, nicht aber im Straßenverkehr. Auch andere Autobauer wurden wegen Dieselmanipulationen verklagt.
(A.Berg--BBZ)