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Aus Protest gegen die geplante Schließung einer Mine sind Beschäftigte des weltgrößten Kupferproduzenten Codelco in Chile am Mittwoch in einen Streik getreten. Sie blockierten sechs Minen im Land; die meisten Beschäftigten versammelten sich vor der Mine Ventanas rund 140 Kilometer westlich der Hauptstadt Santiago de Chile. Die Regierung hatte vergangene Woche die Schließung aus Umweltschutzgründen angekündigt.
Das staatliche Unternehmen Codelco produziert rund acht Prozent des weltweit abgebauten Kupfers. Die Gewerkschaft FTC vertritt rund 14.000 Beschäftigte von Codelco und 40.000 weitere in abhängigen Betrieben. Sie erklärte am Mittwoch, der Streik koste Codelco jeden Tag 20 Millionen Dollar. Finanzminister Mario Marcel bestritt dies. Der Streik habe die Produktion "geändert", aber nicht zum Erliegen gebracht, betonte er.
Die FTC kritisiert die geplante Schließung von Ventanas als willkürlich. Sie fordert Investitionen von 54 Millionen Dollar in die Mine, um sie auf den höchsten Umweltschutzstandard zu bringen. Greenpeace nennt das Gebiet um Ventanas "Chiles Tschernobyl", nachdem bei einem Unfall 2018 rund 600 Menschen wegen Kopfschmerzen, Lähmung an Armen und Beinen und Blutspuckens ärztlich behandelt werden mussten.
Der seit März amtierende linksgerichtete Präsident Gabriel Boric hatte vergangene Woche erklärt, er wolle keine "Umweltschutzopfer" mehr. Es gebe hunderttausende Menschen im Land, die schweren Umweltschäden ausgesetzt seien, "die wir hervorgerufen oder zugelassen haben". In der Region um Ventanas leben rund 50.000 Menschen; dort gibt es vier Kohlekraftwerke, Öl- und Kupferraffinerien.
(L.Kaufmann--BBZ)