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Angesichts massiver Proteste vor allem gegen die hohen Spritpreise ist Ecuadors Präsident Guillermo Lasso den Forderungen der Demonstranten ein Stück weit entgegengekommen: Er werde die Preise für Benzin und Diesel um jeweils zehn US-Cents pro Gallone (3,78 Liter) senken, sagte er am Sonntag (Ortszeit) in einer Rundfunkansprache. Die Demonstranten fordern allerdings eine Senkung von 30 und 35 Cents.
Das lateinamerikanische Land wird seit knapp zwei Wochen von landesweiten Demonstrationen der indigenen Bevölkerung erschüttert. Die Demonstranten fordern neben niedrigeren Treibstoffpreisen auch eine Senkung der Lebensmittelpreise, mehr Arbeitsplätze und mehr öffentliche Gelder für Gesundheitsversorgung und Bildung. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei wurden bislang fünf Menschen getötet und dutzende weitere verletzt.
Die Regierung warnte am Sonntag, die Proteste könnten in Kürze zu einem erzwungenen Stopp der Erdölproduktion führen. Die Ölproduktion befinde sich auf einem "kritischen Niveau", erklärte das Energieministerium. Sollte sich die Lage nicht ändern, müsse die Produktion "in 48 Stunden" unterbrochen werden.
"Wegen Akten des Vandalismus, der Besetzung von Bohrlöchern und der Blockade von Straßen konnten für den Betrieb notwendige Ausrüstung und Diesel nicht transportiert werden", erklärte das Ministerium zur Begründung. Nach seinen Angaben ist die Ölproduktion inzwischen um die Hälfte zurückgegangen.
Am Wochenende wurde im Parlament in Quito über einen Misstrauensantrag gegen Präsident Guillermo Lasso gestritten. Die Opposition hatte die Sitzung beantragt, um über den Umgang des konservativen Staatschefs mit der "ernsten politischen Krise und inneren Unruhen" in dem Land zu debattieren.
(Y.Yildiz--BBZ)