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Im US-Bundesstaat Ohio haben erneut Demonstranten ihrer Empörung über den Tod eines Afroamerikaners bei einem Polizeieinsatz Luft gemacht. Mehrere hundert Protestierende zogen am am Sonntag durch die Stadt Akron im Bundesstaat Ohio, wo der 25-jährige Jayland Walker einige Tage zuvor durch dutzende Polizeikugeln getötet worden war. Die Menge marschierte zum Rathaus und forderte "Gerechtigkeit für Jayland."
Es war der vierte Tag in Folge, an dem in Akron gegen tödliche Polizeigewalt demonstriert wurde. Wie an den Vortagen verlief der Protest friedlich.
Die Behörden hatten zuvor am Sonntag zwei Videos des Einsatzes gegen Walker veröffentlicht. Erstmals machte die Polizei auch detailliertere Angaben zu dem Vorfall vom vergangenen Montag. Die Aufnahmen waren mit einem Polizeikommentar versehen, in dem es hieß, Walker sei der Aufforderung der Polizei, seinen Wagen wegen eines Verstoßes gegen die Verkehrsordnung anzuhalten, nicht nachgekommen und sei davongefahren. Während der Verfolgungsjagd sei aus Walkers Auto ein Schuss abgefeuert worden.
Der Afroamerikaner hatte seine Flucht dann nach mehreren Minuten zu Fuß fortgesetzt. Die Beamten versuchten, ihn mit Tasern zu stoppen, doch rannte er weiter. Walker wurde schließlich auf einem Parkplatz von den Polizisten gestellt. Die veröffentlichten Bilder einer Körperkamera sind allerdings zu verschwommen, als dass sich erkennen ließe, was dann passierte.
Die Polizei hatte aber bereits kurz nach dem Vorfall mitgeteilt, Walker habe sich in einer Weise verhalten, welche die Beamten als "tödliche Bedrohung" wahrgenommen hätten. Alle anwesenden Polizisten eröffneten daraufhin das Feuer auf den Afroamerikaner. Walker wurde noch an Ort und Stelle für tot erklärt.
Der örtliche Polizeichef Steve Mylett sagte, er kenne die genaue Zahl der auf Walker abgefeuerten Schüsse nicht. Laut dem gerichtsmedizinischen Bericht habe dessen Leichnam jedoch "mehr als 60 Wunden".
Nach Angaben von Bürgermeister Dan Horrigan wurde eine unabhängige Untersuchung des Polizeieinsatzes eingeleitet. Er zeigte sich "gebrochenen Herzens" über den Vorfall. Laut Mylett wurden die acht an dem Einsatz beteiligten Beamten für die Dauer der Untersuchung vom Dienst suspendiert.
In den USA entfachen immer wieder Fälle von tödlicher Polizeigewalt gegen Afroamerikaner Empörung und Proteste. Weltweites Aufsehen hatte der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in der Stadt Minneapolis im Jahr 2020 ausgelöst.
(Y.Yildiz--BBZ)