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Die Inflation in der Türkei klettert von Rekord zu Rekord: Die Verbraucherpreise legten im Juni um 78,6 Prozent im Jahresvergleich zu, die Rate erreichte damit den höchsten Stand seit 24 Jahren, wie das türkische Statistikamt am Montag mitteilte. Ein Grund für die starke Inflation ist die schwache türkische Währung, die Importe sehr teuer macht. Die Lira verlor binnen eines Jahres die Hälfte ihres Wertes zum Dollar.
Maßgeblich angeheizt wird die Teuerung durch die hohen Energie- und Lebensmittelkosten. Verschärft wird die Lage durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine; Russland und die Ukraine sind für die Türkei für den Import von Energieträgern und Getreide wichtig.
Die Türkei erlebt bereits seit Anfang 2017 nahezu durchgehend Teuerungsraten im zweistelligen Bereich. Ein Jahr vor den für Juni 2023 geplanten Präsidentschaftswahlen werfen Kritiker aus den Reihen der Opposition und auch einige Ökonomen dem nationalen Statistikamt aber sogar vor, das Ausmaß der Inflation noch zu beschönigen.
Die Inflation ist in den großen Städten noch höher. Die Regierung kündigte am Freitag eine Erhöhung des Mindestlohns um 25 Prozent an, nachdem er bereits zum Jahresanfang um 50 Prozent gestiegen war. Das kann den Anstieg der Verbraucherpreise noch weiter beschleunigen.
(A.Berg--BBZ)