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Bei der Fluggesellschaft Scandinavian Airlines (SAS) werden wegen eines Pilotenstreiks die Hälfte aller Flüge ausfallen. 30.000 Passagiere täglich seien davon betroffen, teilte SAS am Montag mit. Die Piloten hätten sich nach dem Scheitern von Tarifverhandlungen entschlossen, die Arbeit niederzulegen, erklärte das Unternehmen. Wann der Streik genau anfangen soll, war zunächst unklar. Die ohnehin am Boden liegende SAS-Aktie verlor an der Stockholmer Börse noch einmal acht Prozent.
SAS-Chef Anko van der Werff beklagte eine "Streikkultur" bei den Piloten des in Finanzschwierigkeiten steckenden Unternehmens. "Wie um alles in der Welt soll ein Streik in der geschäftigsten Woche seit zweieinhalb Jahren uns dabei helfen, Investoren zu finden?" Er entschuldigte sich bei allen von Annullierungen und Verspätungen betroffenen Passagieren.
Die über 900 in Schweden, Norwegen und Dänemark stationierten Pilotinnen und Piloten von SAS hatten sich schon im Juni grundsätzlich für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Sie wehrten sich gegen geplante Gehaltskürzungen, die nach ihren Angaben bis zu 30 Prozent betragen könnten. Die Tarifgespräche wurden daher bis zu diesem Montag verlängert - in der Hoffnung auf eine Lösung.
Die vom Management geforderten Gehaltskürzungen sind Teil eines Sparprogramms, um das Überleben des Unternehmens zu sichern, das in der Corona-Pandemie stark gelitten hatte.
Der Ausstand belastet die ohnehin kriselnde Branche mitten in der Sommerreisezeit zusätzlich. Wegen Personalproblemen kommt es derzeit auf etlichen europäischen Flughäfen zu Problemen wie Flugstreichungen, Verspätungen und langen Warteschlangen an den Kontrollstellen.
(F.Schuster--BBZ)