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Die zunehmenden Corona-Infektionen haben die Zahl der Kurzarbeitenden in Deutschland nach einer Schätzung des Ifo-Instituts zu Beginn des neuen Jahres weiter anschwellen lassen. Das Münchener Wirtschaftsforschungsinstitut bezifferte am Freitag die Zahl der im Januar von Kurzarbeit Betroffenen auf 900.000. Im Vormonat Dezember 2021 waren es nach neuen Angaben des Ifo-Instituts 780.000 gewesen.
"Die stark steigenden Ansteckungen trieben die Kurzarbeit im Gastgewerbe, im Einzelhandel und bei den sonstigen Dienstleistungen nach oben", erklärte Ifo-Experte Stefan Sauer. "Ein Lichtblick kam dagegen aus der Industrie: Die Kurzarbeit sank, weil wieder mehr Vorprodukte verfügbar waren."
Besonders stark fiel der Zuwachs nach Ifo-Angaben im Gastgewerbe aus. Hier befindet sich demnach sich fast ein Viertel der dort Beschäftigten (23 Prozent) derzeit in Kurzarbeit. "In absoluten Zahlen sind das 240.000 Menschen, nach 90.000 im Dezember", erklärte das Institut. Im Einzelhandel stieg die Zahl demnach um 45.000 auf 120.000 Beschäftigte oder 4,9 Prozent. In der Industrie sank die Zahl von 285.000 auf 218.000 (3,1 Prozent), darunter in der Autoindustrie von 117.000 auf 86.000 (9,1 Prozent).
Die Schätzungen basieren laut Ifo auf Umfragen des Forschungsinstituts sowie Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Vor Corona lag die Zahl der Kurzarbeitenden im Februar 2020 bei 134.000, im März 2020 sprang sie dann auf 2,6 Millionen und im April 2020 erreichte sie den Rekordwert von rund sechs Millionen.
(Y.Berger--BBZ)