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Im Rennen um den Aufbau einer Infrastruktur zur Einfuhr von Flüssigerdgas will die Bundesnetzagentur durch kürzere Abschreibungszeiträume die finanziellen Unsicherheiten für Investoren reduzieren. Wie die Behörde am Mittwoch in Bonn mitteilte, sollen Netzbetreiber neue Anschlusspipelines für sogenannte LNG-Terminals künftig "deutlich schneller" als bisher abschreiben können und so über Netzentgelte auch wieder verdienen können. "Dies beseitigt Investitionsunsicherheiten und schafft Anreize zur Erhöhung der Versorgungssicherheit", erklärte sie weiter.
Deutschland will mit Hilfe von verflüssigtem Erdgas (LNG) schnellstmöglich von russischen Erdgasimporten unabhängig werden. Hintergrund sind die geopolitischen und geoökonomischen Verwerfungen durch den russischen Angriff auf die Ukraine. Derzeit wachsen Befürchtungen vor einer Gasknappheit in den kommenden Monaten, sollte Russland seine Lieferungen weiter reduzieren. LNG wird in speziellen Tankschiffen transportiert. In Deutschland fehlt es noch an Terminals, wo sie entladen werden können.
Bei den von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Plänen handelt es sich konkret um einen Entwurf zur sogenannten Festlegung über kalkulatorische Nutzungsdauern von Erdgasleitungsinfrastrukturen. Dieser soll nach deren Angaben "Voraussetzungen für eine zeitnahe Refinanzierung von neu errichteten Anbindungsleitungen für LNG-Anlagen" schaffen. Bislang handelt es sich um einen Entwurf. Zunächst können Marktakteure bis 26. August Stellung nehmen.
(U.Gruber--BBZ)