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Die Bundesregierung hat mit Unverständnis auf die angekündigte weitere Reduzierung der Gas-Liefermengen über die aus Russland kommende Pipeline Nord Stream 1 reagiert. "Es gibt nach unseren Informationen keinen technischen Grund für eine Reduktion der Lieferungen", sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Montag. "Wir haben die Ankündigung zur Kenntnis genommen. Wir beobachten die Lage im engen Austausch mit der Bundesnetzagentur und dem Krisenteam Gas genau."
Der russische Energiekonzern Gazprom hatte zuvor mitgeteilt, die Liefermengen würden ab Mittwoch wegen der Wartung einer Turbine auf nur noch 33 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag reduziert. Dies entspricht in etwa 20 Prozent der Kapazität der Pipeline, die derzeitigen Liefermengen erreichen rund 40 Prozent.
Gazprom hatte die Lieferungen über Nord Stream 1 nach einer zehntägigen Wartung erst am vergangenen Donnerstag wieder aufgenommen. Seitdem war die Pipeline praktisch durchgängig zu 40 Prozent ausgelastet. Nach Daten von Nord Stream 1 floss auch am Montag konstant diese Menge durch die Pipeline
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte schon vergangene Woche mit einer Drosselung gedroht, sollte eine in Kanada reparierte Turbine nicht in Russland eintreffen. Die kanadische Regierung hatte auf Drängen der Bundesregierung dem Siemens-Konzern am 10. Juli erlaubt, trotz der Russland-Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs die Turbine zunächst nach Deutschland zu bringen.
Sie traf laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Anfang vergangener Woche in Deutschland ein. Sein Ministerium verwies am Montag nochmals darauf, dass für die Weiterlieferung nach Russland nach EU-Sanktionsrecht keine Ausnahmegenehmigung nötig sei.
(K.Lüdke--BBZ)