DAX
158.9200
Twitter lässt seine Aktionäre am 13. September über die ursprünglich von Tesla-Gründer Elon Musk angestrebte Übernahme des Kurzbotschaftendienstes abstimmen - obwohl der High-Tech-Milliardär das Geschäft abblasen will. Die Twitter-Führung schrieb in einem am Dienstag veröffentlichten Brief, Musks Rückzug aus der im April geschlossenen Übernahmevereinbarung sei "ungültig und unrechtmäßig". Der Deal habe deswegen nach wie vor Bestand.
"Ihre Stimme bei dem Sondertreffen ist von zentraler Bedeutung für unsere Fähigkeit, den Zusammenschluss abzuschließen", schrieben Twitter-Chef Parag Agrawal und Twitter-Verwaltungsratschef Bret Taylor an die Aktionäre.
Musk und Twitter hatten sich im April auf eine Übernahme der Online-Plattform durch den ebenso gefeierten wie umstrittenen Unternehmer zum Preis von 44 Milliarden Dollar (heute rund 43 Milliarden Euro) verständigt. Festgelegt wurde dabei ein Preis von 54,20 Dollar pro Aktie. Am 8. Juli erklärte der reichste Mensch der Welt aber, sich aus der Vereinbarung zurückzuziehen. Zur Begründung führte Musk angeblich "falsche und irreführende" Angaben von Twitter zu Spam- oder Fake-Konten an.
Twitter verklagte Musk daraufhin, um ihn zur Übernahme der Plattform zu zwingen. Der Prozess wird im Oktober vor einem spezialisierten Gericht im US-Bundesstaat Delaware beginnen.
Die Abstimmung der Twitter-Aktionäre ist also noch vor Prozessbeginn angesetzt. Analysten vermuten, Musk wolle aus dem Geschäft aussteigen, weil Twitter mit 44 Milliarden Dollar überbewertet sei. Der Aktienkurs der Plattform lag zuletzt bei rund 39 Dollar.
(K.Lüdke--BBZ)