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Deutschlands Unternehmen planen laut einer Umfrage des Ifo-Instituts weiterhin mit Neueinstellungen, sind wegen der "gegenwärtig hohen Unsicherheit" aber vorsichtiger bei ihrer Personalplanung geworden. Die Einstellungsbereitschaft habe "einen deutlichen Dämpfer erhalten", teilte das Ifo am Mittwoch mit. Auch das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) warnte vor den Folgen eines möglichen Lieferstopps von russischem Gas.
Das Ifo-Beschäftigungsbarometer fiel von 103,3 Punkten im Juni auf 101,1 Punkte im Juli. Demnach sank die Einstellungsbereitschaft in der Industrie erneut leicht. Insbesondere im Automobilbau und der Elektroindustrie besteht laut der Umfrage aber nach wie vor ein hoher Einstellungsbedarf.
Im Dienstleistungssektor sank der Indikator dagegen deutlich. Vor allem das Gastgewerbe sei bei Neueinstellungen auf die Bremse getreten, erläuterte das Ifo. Im Handel sowie im Baugewerbe gebe es weiterhin kaum Bedarf für Neueinstellungen.
Auch das IAB-Arbeitsmarktbarometer sank im Juli im Vergleich zum Juni leicht um 0,9 Punkte auf 102,1 Prozent. Der Indikator, der sich aus Vorhersagen zu Arbeitslosenzahlen und zur Beschäftigungsentwicklung zusammensetzt, befinde sich zwar weiterhin "auf einem guten Niveau", erklärte Enzo Weber vom IAB: "Die Beschäftigung nimmt weiter zu, trotz der wirtschaftlichen Verwerfungen infolge des Kriegs in der Ukraine. Der hohe Arbeitskräftebedarf führt zu Engpässen in vielen Bereichen."
Ein möglicher Stopp der Gaslieferungen aus Russland stelle aber ein gravierendes Risiko dar, fügte Weber hinzu. "Das würde zu Produktionsausfällen führen und auch auf den Arbeitsmarkt durchschlagen, vor allem auf die Kurzarbeit."
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer gilt als Frühindikator für die Arbeitsmarktentwicklung und basiert auf einer monatlichen Umfrage unter allen Arbeitsagenturen. Die Skala reicht von 90 Punkten für eine sehr schlechte Entwicklung bis zu 110 Punkten für eine sehr gute Entwicklung.
(F.Schuster--BBZ)