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Der seit 1. Juni geltende Tankrabatt wurde einer Untersuchung zufolge im Wesentlichen an die Autofahrer weitergegeben. Das zeige ein Vergleich mit den Kraftstoffpreisen zwischen Frankreich und Deutschland vor und nach Einführung des Tankrabatts, teilte das RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung am Freitag mit. RWI-Forscher Manuel Frondel kritisierte die Maßnahme aber unter Verteilungs- und ökologischen Aspekten als nicht "sinnvoll".
Laut Auswertung des RWI lagen die Dieselpreise in Deutschland im Mai im Mittel etwas mehr als 13 Cent je Liter höher als in Frankreich. Nach Einführung des Tankrabatts fielen die Preise in Deutschland im Juni im Mittel um mehr als acht Cent pro Liter geringer aus. Die Summe beider Differenzen von rund 21 Cent je Liter Diesel weise darauf hin, dass der Tankrabatt von rund 17 Cent je Liter Diesel zumindest zu sehr großen Teilen, wenn nicht gar gänzlich an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben worden ist, resümierte das RWI.
Ein ähnliches Bild zeigt sich demnach für die Preise von Superbenzin E10: Sie lagen im Mai in Deutschland im Mittel um rund 3,5 Cent je Liter höher als in Frankreich, im Juni lagen sie um rund 28 Cent je Liter tiefer. Die Summe der Differenzen von rund 31,5 Cent unmittelbar vor und nach der Einführung des Tankrabatts sei nahe der steuerlichen Entlastung von rund 35 Cent pro Liter Superbenzin, so das RKI. Auch bei Superbenzin E10 sei der Rabatt also offenbar weitgehend an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben worden.
Ein abschließendes und präziseres Urteil lasse sich erst nach Ablauf der Vergünstigung Ende August unter Verwendung geeigneter ökonometrischer Methoden fällen, erklärte das Institut.
RWI-Forscher Frondel kritisierte, mit dem Tankrabatt werde eher den Wohlhabenden geholfen als den armen Haushalten. "Diese besitzen häufig gar kein Auto." Zudem sei der Tankrabatt ökologisch kontraproduktiv: "Er hält nicht dazu an, weniger Benzin und Diesel zu verbrauchen. Genau das wäre aus ökologischen Gründen aber notwendig."
Der Tankrabatt gilt noch bis Ende August. Laut ADAC vergünstigt er den Preis an den Zapfsäulen um 35 Cent pro Liter. Einzelne Politiker haben eine Verlängerung wegen der hohen Energiepreise gefordert.
(H.Schneide--BBZ)