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Im selbstfahrenden Auto einen Film ansehen oder E-Mails beantworten - das klingt verlockend, doch die deutsche Bevölkerung steht dem autonomen Fahren noch eher skeptisch gegenüber. Wie das Center for Automotive Management (CAM) am Montag unter Berufung auf eine Umfrage mitteilte, kann sich aktuell fast jeder Zweite noch keine Fahrt mit einem autonomen Auto vorstellen. Jüngere Menschen standen der Technik dabei allerdings deutlich offener gegenüber.
"Autonomes Fahren ist zwar ein großes Technologieversprechen der Auto- und Mobilitätsindustrie", erklärte der Direktor des CAM, Stefan Bratzel. In einer "breiten Bevölkerungsschicht" fehle jedoch noch die Akzeptanz für die Technologie. Für die Erhebung befragte das Meinungsforschungsinstitut Yougov rund 2100 Erwachsene.
Sorge bereitete den Umfrageteilnehmern insbesondere die Sicherheit: 48 Prozent der Befragten gaben an, grundsätzliche Zweifel an der Sicherheit eines Fahrzeugs zu haben, das von keinem Menschen mehr gesteuert wird. 39 Prozent sorgten sich um mögliche Unfälle, 40 Prozent über einen Kontrollverlust, beispielsweise in Folge eines Hackerangriffs. Rund ein Drittel ging außerdem davon aus, dass ein autonomes Auto deutlich mehr Geld in der Anschaffung kosten würde.
Demgegenüber sahen die Umfrageteilnehmer jedoch auch Vorteile: 27 Prozent gaben Zeitersparnis als größten Pluspunkt des autonomen Fahrens an, 26 Prozent hielten autonome Fahrzeuge für besonders sicher. Jeweils 19 Prozent nannten zudem eine erhöhte Effizienz und günstigere Unterhaltungskosten als wichtige Punkte für ein autonomes Auto.
Einen deutlichen Unterschied gab es der Studie zufolge zwischen den verschiedenen Altersgruppen: So gaben 63 Prozent der 18- bis 34-Jährigen an, sich die Nutzung eines autonomen Fahrzeugs "sehr gut" oder "vielleicht" vorstellen zu können. Bei den 35- bis 54-Jährigen fiel der Anteil mit 45 Prozent etwas geringer aus. Deutlich skeptischer waren Umfrageteilnehmer über 54 Jahre: Hier gaben 61 Prozent der Befragten an, sich die Nutzung eines autonomen Autos nicht vorstellen zu können.
Um Skeptiker von der neuen Technologie zu überzeugen, sollten Unternehmen den Nutzen für Kundinnen und Kunden stärker kommunizieren und "durch Transparenz und Heranführung an die Technologie" überzeugen, forderte Bratzel. Große Teile der jungen Generation seien scheinbar "sehr empfänglich".
(L.Kaufmann--BBZ)