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Überschwemmungen und Stürme haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres Schäden in Höhe von 72 Milliarden Dollar (70 Milliarden Euro) angerichtet. Diese Summe liege unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre - die Summe der versicherten Schäden dagegen über dem Durchschnitt, wie der Schweizer Rückversicherer Swiss Re am Dienstag mitteilte. Demnach zahlten die Versicherer für Schäden in Höhe von 35 Milliarden Dollar.
Eine Reihe von Winterstürmen in Europa, beispiellose Überschwemmungen in Australien und Südafrika sowie eine hohe Anzahl von Gewittern in den USA und Europa führten zu den Schäden, wie Swiss Re erläuterte. Die Überschwemmungen in Australien waren demnach für die Versicherungswirtschaft die weltweit teuerste Naturkatastrophe des ersten Halbjahrs.
Die rekordhohen Temperaturen in vielen Teilen Europas können laut Swiss Re zu weiteren Schäden durch Dürren und Waldbrände führen. "Die Unwetterereignisse der vergangenen sechs Monate machen einmal mehr deutlich, dass Naturkatastrophen, insbesondere Sekundärgefahren, in allen Regionen an Häufigkeit und Heftigkeit zunehmen."
Swiss-Re-Manager Martin Bertogg erklärte, die Auswirkungen des Klimawandels zeigten sich in "immer extremeren Wetterereignissen". Das bestätige den Trend, den das Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren beobachtet habe: Sogenannte sekundäre Gefahren wie Überflutungen oder Waldbrände trieben die Schäden in allen Teilen der Welt an. "Im Gegensatz zu Hurrikanen oder Erdbeben sind diese Gefahren allgegenwärtig und werden durch die rasche Verstädterung in besonders gefährdeten Gebieten verschärft."
"Der Klimawandel ist eines der größten Risiken für unsere Gesellschaft und die Weltwirtschaft", sagte Chefvolkswirt Jérôme Jean Haegeli. Da 75 Prozent aller Naturkatastrophen immer noch nicht versichert seien, sehe Swiss Re weltweit "große Schutzlücken" - die durch die heutige Lebenshaltungskostenkrise noch verschärft würden.
(B.Hartmann--BBZ)