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Lockerungen der Corona-Maßnahmen und das seit Juni geltende Neun-Euro-Ticket haben dem öffentlichen Nahverkehr im zweiten Quartal ein deutliches Plus beschert. So waren zwischen April und Juni im Nahverkehr 46 Prozent mehr Fahrgäste unterwegs als im ersten Quartal und 74 Prozent mehr als im Vorjahresquartal, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. Diese Zahlen gelten für Eisenbahnen und S-Bahnen.
Die Behörde veröffentlichte Ergebnisse einer vorläufigen Sonderauswertung. Sie nutzte dafür Daten von Verkehrsunternehmen, die automatisierte Fahrgastzählsysteme einsetzen.
Demnach waren auch die zurückgelegten Strecken im Eisenbahnnahverkehr im zweiten Quartal mit durchschnittlich 25 Kilometern länger als im Vorquartal (22 Kilometer) und im Vorjahresquartal (21 Kilometer). Dafür machten die Statistiker das vergünstigte Ticket verantwortlich, die Corona-Maßnahmen hätten hier in der Vergangenheit einen "vergleichsweise geringen Einfluss" gehabt.
Die Beförderungsleistung stieg im Eisenbahnnahverkehr um 68 Prozent verglichen mit dem ersten Quartal und hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit plus 113 Prozent mehr als verdoppelt. Sie misst die von allen Fahrgästen gemeinsam zurückgelegten Kilometer.
Das Bundesamt nahm auch Auswertungen für die Straßenbahnen und Stadtbahnen vor, zu denen etwa auch U-Bahnen gehören. Damit fuhren zuletzt 21 Prozent mehr Fahrgäste als im Vorquartal und 48 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die mittleren Reiseweiten blieben nahezu unverändert bei etwa vier Kilometern.
Das Neun-Euro-Ticket für den bundesweiten öffentlichen Nahverkehr gilt noch bis Ende August. Derzeit wird intensiv über eine mögliche Fortsetzung eines vergünstigten Tickets diskutiert.
(A.Lehmann--BBZ)