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Die Arbeiter in Großbritanniens größtem Containerhafen Felixstowe haben einen gut einwöchigen Streik angekündigt. Mehr als 1900 der 2500 Hafenarbeiter legten die Arbeit vom 21. bis zum 29. August nieder, teilte die Gewerkschaft Unite am Freitag mit. Sie fordern demnach eine Lohnerhöhung um sieben Prozent. Damit blieben sie unter der stetig steigenden Inflationsrate, hob die Gewerkschaft hervor.
Der Streik droht einen Großteil des Warenverkehrs im Vereinigten Königreich lahmzulegen. Aber auch mit Auswirkungen auf den internationalen Seehandel sei zu rechnen, versicherte die Gewerkschaft. Schließlich würden fast die Hälfte der in Großbritannien ankommenden Container in Felixstowe abgefertigt.
Der Hafenbetreiber Felixstowe Dock and Railway Company erklärte, er verstehe "die Sorgen der Mitarbeiter angesichts des Anstiegs der Lebenshaltungskosten". Die Unternehmensführung suche "aktiv nach einer Lösung, die für alle funktioniert", um den Streik noch zu verhindern. "In dem Hafen gab es seit 1989 keinen Streik mehr und wir sind enttäuscht, dass die Gewerkschaft eine Ankündigung gemacht hat, während die Gespräche noch laufen", fügte die Unternehmensführung hinzu.
Angesichts der rapide steigenden Inflation nimmt die Zahl der Streiks in Großbritannien zu, etwa bei der Bahn, der Post und dem Telekommunikationsunternehmen BT. Die Bank of England prognostizierte am Donnerstag einen Anstieg der Inflationsrate auf 13 Prozent bis Oktober und damit auf den höchsten Stand seit 1980. Im Juni lag sie bereits bei 9,4 Prozent.
(K.Lüdke--BBZ)