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Die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Ramona Pop, appelliert eindringlich an die Menschen in Deutschland, mehr Energie zu sparen. "Jede eingesparte Kilowattstunde hilft, mit dem vorhandenen Gas durch den Winter zu kommen, und spart dabei bares Geld", sagte sie der "Rheinischen Post" vom Samstag. "Alle müssen sich jetzt ins Zeug legen - Industrie, Handel, Gewerbe, öffentliche Hand und private Haushalte."
Es sei absehbar, dass die Gaspreise und auch die Strompreise in den kommenden Wochen und Monaten "weiter stark ansteigen", warnte Pop. Verbraucherinnen und Verbraucher, die "technische Maßnahmen zur Senkung ihres Gasverbrauchs" ergreifen wollten, scheiterten aber häufig: "So sind derzeit die Wartezeiten für die Umrüstung auf elektrisch betriebene Wärmepumpen oder die Installation von Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach sehr lang", beklagte Pop. Die Bundesregierung solle Maßnahmen zur Bekämpfung des Handwerkermangels ergreifen.
Insgesamt sei die Sorge der Menschen angesichts der steigenden Energiepreise groß, sagte die vzbv-Chefin. "Die Energieberatung der Verbraucherzentralen berät längst nicht mehr nur zu Energiespartipps, sondern leistet Sozialarbeit", berichtete sie.
Einige Verbraucherinnen und Verbraucher hätten "kaum noch Potenzial", um ihren Energieverbrauch zu senken. "Gerade Geringverdienern fallen weitere Einsparungen schwer", sagte Pop. Zielgerichtete finanzielle Hilfen für Menschen und Haushalte mit geringem Einkommen seien somit "existenziell wichtig".
Unzufrieden zeigte sich Pop mit der Kommunikation der Bundesregierung rund um das Thema Energiekrise. Diese sei "deutlich verbesserungswürdig", sagte sie dem Portal "t-online.de".
"Die Verbraucherzentralen berichten von Existenzängsten und wahrer Verzweiflung", sagte Pop. "Was die Menschen am meisten umtreibt ist die Frage: Was kommt noch auf uns zu?" Hier sei die gesamte Bundesregierung gefragt.
Pop führt den Verbraucherzentrale Bundesverband seit Juli. Sie war von 2016 bis 2021 Wirtschaftssenatorin in Berlin und saß dort viele Jahre für die Grünen im Abgeordnetenhaus.
(G.Gruner--BBZ)