Berliner Boersenzeitung - Druck auf Scholz wegen neuer Ungereimtheiten in Cum-Ex-Skandal

EUR -
AED 3.877513
AFN 71.777901
ALL 98.321917
AMD 418.020726
ANG 1.902405
AOA 961.712252
ARS 1065.751826
AUD 1.623594
AWG 1.900237
AZN 1.806954
BAM 1.956787
BBD 2.131165
BDT 126.133615
BGN 1.956397
BHD 0.397976
BIF 3118.446626
BMD 1.055687
BND 1.418742
BOB 7.293644
BRL 6.31354
BSD 1.055527
BTN 89.130375
BWP 14.419614
BYN 3.453824
BYR 20691.473668
BZD 2.127583
CAD 1.478593
CDF 3029.822829
CHF 0.932063
CLF 0.037415
CLP 1032.399118
CNY 7.64793
CNH 7.65175
COP 4645.16194
CRC 539.069324
CUC 1.055687
CUP 27.975717
CVE 110.321163
CZK 25.28013
DJF 187.96569
DKK 7.457529
DOP 63.733653
DZD 140.964863
EGP 52.351644
ERN 15.835311
ETB 130.763131
FJD 2.393929
FKP 0.833272
GBP 0.831951
GEL 2.887343
GGP 0.833272
GHS 16.308148
GIP 0.833272
GMD 74.953919
GNF 9096.630936
GTQ 8.1443
GYD 220.762386
HKD 8.217597
HNL 26.705469
HRK 7.530492
HTG 138.38307
HUF 413.048071
IDR 16754.076253
ILS 3.858057
IMP 0.833272
INR 89.169165
IQD 1382.73012
IRR 44418.048641
ISK 144.903824
JEP 0.833272
JMD 166.304663
JOD 0.748797
JPY 159.908672
KES 136.920874
KGS 91.633456
KHR 4254.246359
KMF 492.480666
KPW 950.118289
KRW 1473.417847
KWD 0.324655
KYD 0.879664
KZT 540.550064
LAK 23165.793301
LBP 94521.323802
LKR 306.833297
LRD 189.470045
LSL 19.180683
LTL 3.11717
LVL 0.638574
LYD 5.149622
MAD 10.562927
MDL 19.327205
MGA 4928.509018
MKD 61.546802
MMK 3428.831599
MNT 3587.225837
MOP 8.461268
MRU 42.105435
MUR 49.087799
MVR 16.310026
MWK 1830.33179
MXN 21.532973
MYR 4.694645
MZN 67.481283
NAD 19.181228
NGN 1780.047794
NIO 38.839405
NOK 11.661656
NPR 142.6086
NZD 1.7917
OMR 0.406438
PAB 1.055537
PEN 3.960898
PGK 4.256147
PHP 61.958824
PKR 293.433102
PLN 4.307951
PYG 8232.151855
QAR 3.847459
RON 4.977674
RSD 116.960689
RUB 114.015383
RWF 1469.275818
SAR 3.966017
SBD 8.857841
SCR 14.413764
SDG 634.998003
SEK 11.530788
SGD 1.417023
SHP 0.833272
SLE 23.966605
SLL 22137.242606
SOS 603.218516
SRD 37.376632
STD 21850.598419
SVC 9.235702
SYP 2652.446194
SZL 19.189132
THB 36.353673
TJS 11.505257
TMT 3.705463
TND 3.334382
TOP 2.472524
TRY 36.531647
TTD 7.172651
TWD 34.384271
TZS 2792.938341
UAH 43.897547
UGX 3894.964411
USD 1.055687
UYU 45.213017
UZS 13578.912787
VES 49.403634
VND 26785.957213
VUV 125.333333
WST 2.947047
XAF 656.300436
XAG 0.03488
XAU 0.0004
XCD 2.853048
XDR 0.807426
XOF 656.291106
XPF 119.331742
YER 263.842657
ZAR 19.108602
ZMK 9502.454734
ZMW 28.472225
ZWL 339.930922
  • TecDAX

    6.1600

    3396.83

    +0.18%

  • SDAX

    58.8800

    13449.89

    +0.44%

  • Euro STOXX 50

    25.5000

    4758.65

    +0.54%

  • MDAX

    38.9100

    26225.82

    +0.15%

  • DAX

    163.9800

    19425.73

    +0.84%

  • Goldpreis

    24.9000

    2664.8

    +0.93%

  • EUR/USD

    -0.0014

    1.0557

    -0.13%

Druck auf Scholz wegen neuer Ungereimtheiten in Cum-Ex-Skandal
Druck auf Scholz wegen neuer Ungereimtheiten in Cum-Ex-Skandal / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP/Archiv

Druck auf Scholz wegen neuer Ungereimtheiten in Cum-Ex-Skandal

Nach Medienberichten über einen großen Bargeldfund, der möglicherweise mit dem Cum-Ex-Skandal zusammenhängt, fordern Union und Linke sowie Transparency International Aufklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). "Hier ist auch die SPD auf Bundesebene in der Pflicht, die Dinge endlich aufzuklären", sagte Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß am Montag dem "Spiegel". Die "Bild" hatte am Wochenende berichtet, dass in einem Schließfach des früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs bis zu 200.000 Euro gefunden worden seien.

Textgröße:

Die Staatsanwaltschaft Köln hatte im September das Haus von Kahrs durchsuchen lassen. Laut dem neuen "Bild"-Bericht durchsuchte sie damals auch ein Schließfach bei einer Bank. Dort sei die hohe Bargeldsumme gefunden worden. Dies werte die Staatsanwaltschaft offenbar als Indiz dafür, dass Kahrs sich möglicherweise für die Hamburger Warburg-Bank eingesetzt habe, um diese vor hohen Steuerrückzahlungen zu bewahren, schreibt die Zeitung weiter. Im "Tagesspiegel" sagte der investigative ARD-Journalist Oliver Schröm am Sonntag sogar, dass knapp 215.000 Euro gefunden worden seien.

Die Kölner Staatsanwaltschaft teilte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP am Montagmittag mit, dass bei Durchsuchungen Ende September in einem Ermittlungsverfahren gegen drei Beschuldigte wegen des Anfangsverdachts der Begünstigung "keine etwaig aufgefundenen Bargeldbeiträge durch die Staatsanwaltschaft sichergestellt worden" seien.

Vermögenssichernde Maßnahmen kämen nur in Betracht, wenn der konkrete Verdacht bestehe, dass ein Beteiligter etwas aus einer Straftat erlangt habe "und zu befürchten ist, dass es zur Sicherung einer etwaigen späteren gerichtlichen Einziehungsentscheidung auch vorläufiger Sicherungen von Vermögenswerten bedarf".

Im Übrigen gingen die Ermittlungen weiter. Es würden Unterlagen und Datenträger ausgewertet. Noch sei nicht abzusehen, wann die Ermittlungen abgeschlossen würden. Weitere Informationen und Namen gab die Staatsanwaltschaft wegen des Steuergeheimnisses und der Persönlichkeitsrechte von Beteiligten nicht heraus.

Mit Cum-Ex-Geschäften wird das Verschieben von Aktien rund um einen Dividenden-Stichtag bezeichnet, um sich Kapitalertragsteuer erstatten zu lassen, die gar nicht gezahlt wurde. Der Staat verlor so Milliardenbeträge. 2017 war der Skandal erstmals bekannt geworden. Der Bundesgerichtshof entschied vor einem Jahr, dass es sich bei Cum-Ex-Geschäften um strafbare Steuerhinterziehung handelt.

In Hamburg hatte die Finanzbehörde 2016 darauf verzichtet, 47 Millionen Euro von der Privatbank M. M. Warburg aus solchen Geschäften zurückzufordern. Damals war Olaf Scholz Erster Bürgermeister der Hansestadt, der aktuelle Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) war Finanzsenator. Ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss der Bürgerschaft versucht nun, die Sache und mögliche Einflussnahme aufzuklären.

Am Freitag kommender Woche soll Scholz zum zweiten Mal vor dem Untersuchungsausschuss aussagen. Der Termin sei lange geplant, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. Die Frage, ob der Kanzler von der Bargeldsumme gewusst habe, verneinte Hebestreit.

Politiker aus Union und Linkspartei forderten genauere Informationen von Scholz, Tschentscher und Kahrs. Der CDU-Fraktionsvorsitzende in der Hamburgischen Bürgerschaft, Dennis Thering, sagte dem "Spiegel": "Wir erwarten Antworten von Olaf Scholz und Peter Tschentscher, die auch bei der ominösen Bargeldsumme von Herrn Kahrs für Aufklärung sorgen müssen."

Die Frage, ob es eine politische Einmischung in ein Steuerverfahren gegeben habe, müsse endlich beantwortet werden, forderte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei (CDU), am Sonntag der "Bild". CDU-Generalsekretär Mario Czaja sagte dem "Tagesspiegel", Scholz könne "sich jetzt nicht mehr durch Aussitzen aus der Affäre ziehen."

Die Affäre habe "das Potential, den Kanzler zu stürzen", sagte der frühere Linken-Bundestagsabgeordnete Fabio de Masi der Zeitung. Er erwarte von Johannes Kahrs vollständige Transparenz auch nach der Zeit als Bundestagsabgeordneter, sagte der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, dem "Spiegel".

Der Vorsitzende der Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland, Hartmut Bäumer, forderte im "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe) von Kahrs, die Herkunft des Geldes offenzulegen. Auch Scholz und Tschentscher stünden in der Verantwortung, zur Aufklärung beizutragen, sagte er.

Inzwischen laufen wegen Cum-Ex-Geschäften zahlreiche Ermittlungsverfahren gegen Banken oder frühere Mitarbeiter von Banken. Steueranwalt Hanno Berger, der als Schlüsselfigur der Cum-Ex-Geschäfte gilt, steht in Bonn und Wiesbaden vor Gericht. Der frühere Generalbevollmächtigte der Warburg-Bank ist bereits wegen Steuerhinterziehung rechtskräftig zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Eine Verfassungsbeschwerde der Bank gegen die Einziehung von 176 Millionen Euro scheiterte im April vor dem Bundesverfassungsgericht.

(H.Schneide--BBZ)