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Das riesige Feuer in einem Treibstofflager in Kuba hat zwei weitere Öltanks zum Einsturz gebracht. Infolge des Großbrandes im westkubanischen Matanzas sei in der Nacht zum Montag ein Tank mit rund 52.000 Kubikmeter Erdöl eingestürzt, teilte die Provinzregierung mit. Später am Montag kollabierte dann ein weiterer Tank, wie Gouverneur Mario Sabines sagte. Mindestens ein Mensch kam durch das Feuer ums Leben, rund 120 weitere wurden verletzt.
Der wohl größte Brand in der Geschichte Kubas war am Freitag durch einen Blitzschlag in einen von acht Tanks ausgelöst worden. In dem Tank befanden sich rund 26.000 Kubikmeter Rohöl. Der Rauch durch die Flammen breitete sich bis in die 100 Kilometer entfernte Hauptstadt Havanna aus. Am Samstag kollabierte dann der Tank.
Das Feuer griff dann auf die zwei anderen Tanks über, die in der Folge ebenfalls einstürzten. Wie voll der dritte kollabierte Tank war, war zunächst unklar.
Bei dem Todesopfer handelt es sich nach Angaben der örtlichen Behörden um einen 60-jährigen Feuerwehrmann. 16 Feuerwehrleute, die an vorderster Front gegen den Brand gekämpft hatten, wurden vermisst. Von den rund 120 Verletzten wurden am Montag den Angaben zufolge noch 24 im Krankenhaus behandelt, fünf von ihnen schwebten in Lebensgefahr. Rund 1900 Menschen wurden aus dem Katastrophengebiet evakuiert, wie die Behörden mitteilten.
Die kubanische Armee war mit Hubschraubern im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Gouverneur Sabines sagte, das Brandgebiet sei sehr groß und die Situation "sehr komplex".
Im Hotel "Velasco" im Zentrum von Matanzas warteten viele Angehörige auf Neuigkeiten von den vermissten Feuerwehrleuten. Staatschef Miguel Díaz-Canel besuchte die Angehörigen dort und versicherte ihnen, dass die Behörden bei der Suche nach den Vermissten alles in ihrer Macht Stehende täten.
Das Treibstofflager gehört zum größten Heizkraftwerk Kubas. Laut der staatlichen Ölgesellschaft Cupet handelt es sich um den bisher größten Brand in Kuba überhaupt. Die kubanische Führung bat das Ausland um Hilfe bei der Brandbekämpfung. Aus Mexiko und Venezuela trafen am Sonntag Feuerwehrleute und andere Experten mit Flugzeugen und Ausrüstung ein.
Kuba hat angesichts eines veralteten Energienetzes und eines anhaltenden Benzinmangels immer größere Schwierigkeiten, seinen Energiebedarf zu decken.
Anfang Mai waren bei einer Gasexplosion im Luxushotel "Saratoga" in Havanna 46 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 50 weitere wurden verletzt. Offenbar war ein Gasleck beim Auffüllen der Vorräte Ursache der gewaltigen Explosion in dem Fünf-Sterne-Hotel.
(S.G.Stein--BBZ)