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Durch den südlichen Strang der Druschba-Pipeline fließt nach Angaben der Betreiberfirma seit Donnerstag kein russisches Erdöl mehr nach Europa. "Am 4. August wurde die Lieferung von russischem Öl über das Gebiet der Ukraine gestoppt", erklärte das russische Staatsunternehmen Transneft am Dienstag. Als Grund gab es an, dass Ende Juli eine Banktransaktion aufgrund westlicher Sanktionen gegen Russland abgelehnt worden sei.
Von den Lieferausfällen seien Ungarn, die Slowakei und Tschechien betroffen, erklärte das Unternehmen weiter. Der nördliche Strang der Druschba-Pipeline, über den Polen und Deutschland versorgt werden, verläuft nicht durch die Ukraine, sondern durch Belarus. Diese Lieferungen würden "wie gewohnt" fortgesetzt, erklärte Transneft.
Ein Sprecher der slowakischen Raffinerie Slovnaft bestätigte am Dienstag die mehrtägige Unterbrechung der Lieferungen über die Druschba-Pipeline. Er fügte jedoch hinzu, dass die Raffinerie in Bratislava in Betrieb sei und den Markt beliefere. Nach Angaben des Unternehmenssprechers ist die Unterbrechung auf "technische Probleme auf Bank-Ebene im Zusammenhang mit der Zahlung russischer Transitgebühren" zurückzuführen. Slovnaft habe Gespräche mit der Ukraine und Russland angestoßen. Das Unternehmen wäre demnach bereit, zusammen mit der ungarischen Raffinerie MOL die Transitgebühren zu übernehmen.
Die EU-Staaten hatten sich im April auf ein schrittweises Öl-Embargo gegen Russland verständigt. Ungarn, Tschechien und die Slowakei hatten jedoch unter Verweis auf ihre starke Abhängigkeit von russischen Lieferungen eine weitgehende Ausnahme der Lieferungen über die Druschba-Pipeline durchgesetzt.
(B.Hartmann--BBZ)