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Der Industriekonzern Siemens muss wegen des Absturzes von Siemens Energy an der Börse einen Verlust von 1,5 Milliarden Euro im Quartal von April bis Juni ausweisen. Die Wertminderung der 35-Prozent-Beteiligung an Siemens Energy belaufe sich auf 2,7 Milliarden Euro, teilte Siemens am Donnerstag in München mit. Dazu kämen "Russland-bezogene" Belastungen in Höhe von 600 Millionen Euro. Auftragseingang und Umsatz stiegen aber.
Die Aktie von Siemens Energy war zwischen Januar und Juni um 40 Prozent gefallen. Dem Energietechnologiehersteller, unabhängig und seit Ende 2020 an der Börse, macht die Krise seiner spanischen Tochter Siemens Gamesa zu schaffen. Der Windkraftanlagenhersteller schreibt trotz hoher Nachfrage hohe Verluste. Auf dem Markt herrscht ein starker Preiskampf, dazu kommen Managementfehler.
Siemens betonte am Donnerstag seine "starke Wachstumsdynamik", vor allem in den Geschäftsfeldern Industrie - dazu gehört etwa die Fabrikautomatisierung - und Infrastruktur. Der Konzern erhielt in seinem dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni Aufträge im Wert von 22 Milliarden Euro, das war ein Prozent mehr als im Vorjahresquartal, und der Umsatz stieg um vier Prozent auf 17,9 Milliarden Euro.
"Unser Geschäft ist attraktiv und erneut gewachsen. Das zeigt: Wir haben das richtige Angebot und die richtige Strategie, um selbst in unsicheren Zeiten erfolgreich zu sein", erklärte Siemens-Chef Roland Busch. Die Prognose für das Gesamtjahr bis Ende September musste Siemens wegen der hohen Wertminderung des Anteils an Siemens Energy absenken.
Siemens machte im vergangenen Geschäftsjahr bis September 2021 einen Umsatz von 62,3 Milliarden Euro. Der Konzern hat weltweit rund 300.000 Beschäftigte.
(F.Schuster--BBZ)