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Großbritannien droht in die Rezession abzurutschen. Die Wirtschaftsleistung auf der Insel sank im zweiten Quartal leicht um 0,1 Prozent, wie das Nationale Statistikinstitut (ONS) am Freitag mitteilte. Die Bank of England rechnet in den kommenden Monaten nicht mit einem erneuten Aufschwung.
Im ersten Quartal hatte das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch um 0,8 Prozent zugelegt. Bis einschließlich Mai verzeichnete das ONS weiterhin leichte monatliche Wachstumsraten. Im Juni sank das BIP dann um 0,6 Prozent.
Als gewichtigen Grund für den Rückgang nannten die Statistiker den Stellenabbau im Gesundheitsbereich, weil Test- und Impfzentren für das Coronavirus geschlossen wurden. Auch der Einzelhandel habe ein "hartes Quartal" gehabt. Dies sei teilweise durch einen Aufschwung im Tourismus- und Gaststättengewerbe wegen der Aufhebung der Corona-Einschränkungen ausgeglichen worden.
Der Rückgang sei zwar weithin erwartet worden, sagte Alpesh Paleja, Wirtschaftsexperte vom britischen Industrieverband CBI. Er verwies insbesondere auf die Auswirkungen des Festaktes zum Kronjubiläum von Queen Elizabeth Anfang Juni, als es zwei zusätzliche Feiertage gab. Der Ausblick für den Herbst werde aber insbesondere wegen der Belastung durch die hohen Energiekosten für die Haushalte getrübt.
Die Bank of England hatte Anfang August einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in jedem Quartal ab Ende 2022 bis Ende 2023 prognostiziert. Das Wachstum danach werde "sehr schwach" ausfallen. Sie hatte im Kampf gegen die hohe Inflation die Leitzinsen um 0,5 Punkte auf 1,75 Prozent erhöht.
(T.Burkhard--BBZ)