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Die auf rund 2,4 Cent festgesetzte Gasumlage wird Industrieunternehmen in Deutschland laut Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) rund 5,7 Milliarden Euro kosten. Besonders betroffen sind energieintensive Grundstoffindustrien wie die Chemie- und Metallindustrie sowie Hersteller und Verarbeiter von Glas, Keramik, Steinen und Erden, wie das arbeitgebernahe IW erklärte. Allein diese drei Branchen trügen mehr als die Hälfte der Mehrkosten.
Die Mehrkosten für die privaten Haushalte bezifferte das IW am Montag auf 203 Euro für einen Singlehaushalt mit einer Wohnfläche von 60 Quadratmetern und auf 542 Euro für eine Familie mit einem Einfamilienhaus mit 140 Quadratmetern. Das sei eine "enorme Mehrbelastung für alle Verbraucher". Rund jeder vierte Haushalt in Deutschland gibt laut IW mehr als zehn Prozent seines Einkommens für Energie aus und gilt daher als "energiearm". Das Problem dürfte sich in den kommenden Monaten weiter verschärfen.
Die hohen Energiepreise seien angesichts der drohenden Gasmangellage aber auch ein wichtiges Preissignal, erklärte das IW weiter. "Alle müssen mit anpacken", betonte IW-Ökonom Thilo Schaefer. Gerade die sozial Schwächeren dürften aber von der Politik nicht mit den "immensen Mehrkosten" alleine gelassen werden.
(T.Renner--BBZ)