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Nach der Festlegung der Gasumlage auf rund 2,4 Cent pro Kilowattstunde nehmen die ersten Energieversorger die Regelung in Anspruch. Das EnBW-Tochterunternehmen VNG und der Oldenburger Energieversorger EWE bestätigten am Dienstag auf Anfrage, die Nutzung der Umlage beim Zusammenschluss der Gasnetzbetreiber, dem Trading Hub Europe (THE), beantragt zu haben. EWE will die Umlage nur bis Ende des Jahres in Anspruch nehmen.
Die Umlage soll Gasimporteure entlasten, die wegen der gedrosselten Lieferungen aus Russland anderswo für viel Geld Gas einkaufen müssen, um ihre Verträge zu erfüllen. Ihre Mehrkosten dürfen sie aktuell nicht weiterreichen, die Umlage soll diese Kosten ab Oktober zu 90 Prozent ausgleichen. Damit sollen Firmenpleiten und letztlich Lieferausfälle verhindert werden.
EWE beziehe lediglich 1,5 Prozent seines Erdgasbedarfs aus Russland, der Vertrag laufe zudem zum Jahresende aus, erklärte ein Sprecher. Bis dahin würden jedoch die "um mehr als das Zehnfache der vertraglichen Beschaffungskosten liegenden Mehrkosten pro Megawattstunde" entsprechend der Gasumlage angemeldet. Für die restliche Laufzeit der Umlage habe das Unternehmen, das rund 700.000 Haushalte mit Gas versorgt, keine weiteren Ansprüche geltend gemacht.
VNG teilte auf Anfrage lediglich mit, die Erdgasmengen, die "nun am Markt zu wesentlich höheren Kosten ersatzbeschafft werden müssen", fristgerecht angemeldet zu haben. Weitere Details nannte das Unternehmen nicht.
(T.Renner--BBZ)