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Der Energiekonzern Uniper hat wegen der ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland im ersten Halbjahr 2022 Milliardenverluste verzeichnet. Gemäß dem internationalen Standard IFRS verbuchte der Düsseldorfer Konzern in den ersten sechs Monaten des Jahres ein Minus von mehr als zwölf Milliarden Euro. Etwas mehr als die Hälfte davon steht im Zusammenhang mit erwarteten künftigen Auswirkungen von Gaslieferbeschränkungen, wie Uniper am Mittwoch mittelte.
"Nach einem sehr guten Ergebnis im Vorjahreszeitraum ist der Rückgang vor allem auf das Gasgeschäft zurückzuführen, das durch reduzierte Gaslieferungen aus Russland belastet wird", erklärte Uniper. Um Kundenverträge zu erfüllen, habe das Unternehmen Gas zu hohen Preisen anderweitig kaufen müssen.
Schwer auf dem Betriebsergebnis lasten auch Wertminderungen in Höhe von 2,7 Milliarden Euro, weil die neue Gas-Pipeline Nord Stream 2, an der Uniper maßgeblich beteiligt ist, nicht in Betrieb genommen wurde. Insgesamt hat der Konzern Schulden in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro angehäuft.
"Eine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr kann aufgrund des volatilen Umfelds noch nicht in angemessener Bandbreite abgegeben werden", erklärte Uniper weiter. Es sei jedoch mit einem negativen Ergebnis zu rechnen.
Uniper handelt mit Strom und Gas und beliefert damit Großkunden wie Firmen und Stadtwerke. Das Unternehmen spielt nach Angaben der Bundesregierung eine systemrelevante Rolle für die Energieversorgung in Deutschland. Im Juli hatte die Bundesregierung deshalb ein milliardenschweres Rettungspaket auf den Weg gebracht.
Auch die angekündigte Gasumlage soll helfen, Uniper vor der Insolvenz zu bewahren. Ab Oktober können sich Gasimporteure ihre Mehrkosten wegen der alternativen Beschaffung von eigentlich aus Russland vertraglich zugesicherter Lieferungen erstatten lassen. Die Kosten werden auf alle Gaskunden verteilt.
(S.G.Stein--BBZ)