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Hotels und Bäckereien, Speditionen und Industriebetriebe: Noch nie war es für die Betriebe in Deutschland schwieriger, geeignete Auszubildende zu finden. Im vergangenen Jahr betrug der Anteil der Firmen, die nicht für alle offene Stellen einen Azubi fanden, 42 Prozent, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des DIHK zeigt. Das sei ein "Allzeithoch".
Der DIHK befragte 15.000 Betriebe von insgesamt 180.000, die in Deutschland ausbilden. Der Anteil der Firmen, die nicht für alle ihre Ausbildungsplätze Bewerber finden konnten, stieg den Angaben zufolge von 32 Prozent 2018 auf 42 Prozent 2021 - und zwar über alle Branchen hinweg. Im Gastgewerbe stieg der Anteil von 56 auf 67 Prozent, in der Transport und Logistik von 40 auf 54 Prozent, in der Industrie (ohne die Bauwirtschaft) von 33 auf 50 Prozent der Betriebe.
Gründe für die wachsende Lücke zwischen Ausbildungsangebot und nachfragenden Jugendlichen sind die Demografie - es gibt immer weniger junge Menschen - und die Corona-Pandemie, wie der stellvertretende Geschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Achim Dercks, ausführte. Wegen der coronabedingten Einschränkungen seien Berufsorientierung, Berufsberatung und Ausbildungsplatzsuche "erheblich erschwert" gewesen - auch noch in diesem Jahr. Handwerk und Industrie hoffen laut Dercks, "dass wir aus dem Corona-Tal herauskommen".
Die Unternehmen reagieren auf den Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern, indem sie versuchen, ihre Ausbildung attraktiver zu gestalten. Dies gaben mehr als die Hälfte der Unternehmen in der DIHK-Umfrage an. Sie setzen demnach auf flache Hierarchien (58 Prozent), moderne IT-Technik (51 Prozent), finanzielle Anreize (37 Prozent) oder Projekte für Azubis (26 Prozent). "Die Unternehmen haben Türen und Tore weit geöffnet und werben um Nachwuchs", sagte Dercks.
(U.Gruber--BBZ)