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In Deutschland geht der Ausbau von Windkraftanlagen an Land laut dem Bundesverband Windenergie (BWE) und dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zu langsam voran. "Der aktuelle Zubau ist unzureichend und kann uns hinsichtlich der Zielerreichung nicht zufriedenstellen", erklärte VDMA-Geschäftsführer Dennis Rendschmidt am Donnerstag. 2021 seien 484 Windkraftanlagen mit 1925 Megawatt (MW) Leistung errichtet worden. Die Steigerung im Vergleich zum Vorjahr beträgt demnach 35 Prozent.
Gleichzeitig wurden im Jahr 2021 aber auch 230 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 233 MW zurückgebaut. Insgesamt konnte somit laut der Erhebung der Verbände ein Netto-Zubau von 1692 MW erzielt werden. Insgesamt waren in Deutschland zum Jahresende den Angaben zufolge rund 28.200 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 56.130 MW in Betrieb.
Den Großteil des Zubaus verbuchten laut der Erhebung die Bundesländer Niedersachsen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein: Hier entstanden 74 Prozent aller neuen Windkraftanlagen. Abgesehen von den Stadtstaaten verzeichneten Bayern, das Saarland und Sachsen die niedrigsten Zubauquoten.
Die Geschwindigkeit des Windkraftausbaus sei nicht ausreichend, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, warnten die Verbände. "Niedrige Ausbauvolumen führen mittelfristig auch zu Problemen bei der Versorgungssicherheit, der Sicherung des Know-hows und des Innovationspotentials entlang der gesamten Wertschöpfungskette", erklärte Rendschmidt weiter.
Um die anvisierten Ziele beim Ausbau der Windenergie zu erreichen, müssten Ausschreibungsvolumen und Termine angepasst werden. Es müssten außerdem dringend mehr Flächen zur Verfügung gestellt und die Genehmigungsverfahren verkürzt werden, forderten die Verbände. Auch die Transportbedingungen für Bauteile müssten verbessert werden und genügen Fachkräfte für den Bau und die Inbetriebnahme von Windkraftanlagen verfügbar sein.
Die Dauer eines durchschnittlichen Genehmigungsverfahrens für eine Windkraftanlage an Land bezifferten die Verbände mit vier bis fünf Jahren. Aktuell hängen demnach Anlagen mit einer Gesamtleistung von 10.000 Megawatt im Genehmigungsverfahren fest. Die Verbände begrüßten ausdrücklich, dass dem Ausbau von Windenergie bei Abwägungsentscheidungen mit Natur- und Artenschutz künftig mehr Bedeutung zugemessen werden soll. "Beide Güter dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden", erklärten die Verbände.
Für 2022 erwarten die Verbände einen Ausbau der Windenergie an Land mit einer Leistung von 2,3 bis 2,7 Gigawatt. Voraussetzung für einen solchen Zubau seien jedoch geregelte Abläufe in den Lieferketten, eine Vereinfachung bei Transportgenehmigungen, eine bessere Infrastruktur und die Verfügbarkeit von Fachkräften.
Weltweit wurden im Jahr 2020 laut dem Global Wind Energy Council (GWEC) rund 87 Gigawatt Windenergie zugebaut. Für das Jahr 2021 geht die Organisation demnach von einem Rückgang der zugebauten Leistung von neun Prozent auf rund 79 Gigawatt aus. Weltweit führend sind demnach China mit 40 Gigawatt und die USA mit zehn Gigawatt. Insgesamt werden diese beiden Länder laut GWEC zwischen 2021 und 2025 fast 60 Prozent des gesamten Zubaus weltweit beisteuern.
(A.Berg--BBZ)